Quelle Nummer 308
Rubrik 12 : BILDENDE Unterrubrik 12.02 : BUECHER
UEBER FERNSEHSPIELE
DIETRICH FISCHER
SPIELE
FERNSEHSPIELE
HERAUSGEGEBEN VON DIETRICH FISCHER, KLAUS GERTH,
IRENE HOFFMANN, WERNER KLOSE, MANFRED MUELLER,
HEINZ-GUENTHER PFLUGHAUPT
HERMANN SCHROEDEL VERLAG KG HANNOVER 1970, S. 203-
001 Kurzinformationen und Nachweise. Dietrich
002 Fischer: Kleines Fernseh-Abc. ZUR
003 FERNSEHTECHNIK. Beim Fernsehen werden bewegte
004 Bilder mit Hilfe der Funktechnik übertragen. Abtaströhren
005 (Ikonoskop, Orthikon oder Vidikon) in den Elektronenkameras
006 tasten das in einzelne Zeilen zerlegte Bild punktweise ab. Die
007 Signale werden einer Trägerwelle (UKWwellen oder
008 Dezimeterwellen) aufmoduliert und über eine Antenne abgestrahlt.
009 Neben den Bildsignalen müssen Synchronisiersignale gesendet
010 werden, um den Gleichlauf von Sender und Empfänger zu erhalten.
011 Beim zeilenfreien Fernsehen vergrößert man im Empfänger die
012 Zeilenbreite, so daß sich die Zeilen berühren. Die Lücke
013 zwischen den Zeilen ist ausgefüllt. Der Ton wird unabhängig vom
014 Bild auf einer eng benachbarten Trägerwelle gesendet.
015 Aufzeichnung. Man unterscheidet die fotografische (auf Film)
016 und die magnetische (auf Magnetband) Aufzeichnung. Sie dienen
017 zur Bereitstellung vorproduzierter Sendungen. Während
018 Magnetaufzeichnungen sofort abzuspielen sind, müssen
019 Filmaufnahmen über einen Filmgeber gehen. Bildüberwachung
020 Die technische Bildqualität überwacht der Bildingenieur,
021 der zugleich für die technische Justierung der Kameras und der
022 Zusatzgeräte verantwortlich ist und Defekte schnell beheben muß.
023 Der Bildingenieur kontrolliert die von den Kameras aufgenommenen
024 Bilder und überprüft am Oszillographen das abgehende Bild. Zu
025 jeder Kamera gehört ein Kontrollgerät, mit dem die
026 Bildtechniker auf Anweisung des Bildingenieurs das elektronische
027 Bild nachsteuern können. Bildzerlegung. Das Bild wird in
028 einer Sekunde fünfundzwanzigmal zeilenweise in Bildpunkte zerlegt
029 und aufgebaut. Die Zeilennorm beträgt in der Bundesrepublik
030 Deutschland 625 Zeilen. Bei Übertragungen aus dem Ausland muß
031 gegebenenfalls das ankommende Bild über einen Umsetzer auf diese
032 Zeilennorm gebracht werden. Beim heute üblichen
033 Zeilensprungverfahren tastet oder schreibt der Elektronenstrahl in
034 der halben Zeitdauer eines Bildes (Formel) zuerst die ungeradzahligen
035 Zeilen ab, dann springt der Elektronenstrahl an die obere
036 Bildkante zurück und tastet die geradzahligen Zeilen ab, die sich
037 in die Lücken des Bildes der ungeradzahligen Zeilen einfügen.
038 Dadurch verringert sich das Flimmern. Bundespost. Das
039 Sendemonopol für Rundfunk und Fernsehen liegt bei der Deutschen
040 Bundespost. Sie vergibt die Frequenzen und baut die Sender und
041 Richtfunkstrecken. Für die Ausstrahlung der Sendungen zahlen
042 die Rundfunkanstalten und Fernsehanstalten Gebühren an
043 die Bundespost. Während die Techniker des Fernsehens für die
044 Qualität des abgehenden Bildes verantwortlich sind, übernehmen
045 die Techniker der Bundespost die Verantwortung für Weitergabe
046 und Empfang des Bildes auf den Bildschirmen der Zuschauer.
047 E-Cam-Verfahren (Electronic-Cam-Verfahren)
048 Ein rationelles Aufnahmeverfahren, bei dem auf jede
049 Filmkamera eine kleine elektronische Kamera (Vidikon) aufgesetzt
050 wird. Die elektronischen Kameras sind mit dem technischen System
051 des Studios verbunden, so daß im Regieraum das gewünschte Bild
052 ausgesucht und die Filmkamera eingeschaltet werden kann. Das E
053 -Cam-Verfahren vereint die Vorzüge der elektronischen
054 Kamera (größere Wirtschaftlichkeit durch Aufnahme fortlaufender
055 Teile einer Sendung - unmittelbare Kontrolle des Bildes bei
056 seiner Entstehung) mit den Möglichkeiten des Films (Schnitt,
057 Mischung, Synchronisation). Vorerst lassen sich die
058 schwerfälligen Kameras nur für Studioaufnahmen verwenden.
059 Elektronenkamera. Das optisch eingefangene Bild wird durch
060 einen gebündelten Elektronenstrahl in der Bildröhre der Kamera
061 zeilenweise abgetastet. Die verschiedenen Helligkeitswerte werden
062 in elektrische Impulse (Signale) umgesetzt, die man über Kabel
063 oder Ultrakurzwellen weiterleitet. Ein Lichtsignal zeigt jeweils
064 an, ob die Kamera läuft, d. h. ein Bild aufnimmt und
065 abtastet. Die Kamera hat einen optischen oder einen elektronischen
066 Sucher. Letzterer zeigt auf einem postkartengroßen Schirm das
067 Kamerabild. Jede Kamera hat einen Objektivrevolver mit mehreren
068 Objektiven, um die Objektive schnell zu wechseln. Das Gewicht
069 einer Kamera beträgt bis zu 40 kg. elektronische Farbkamera
070 Jedes Originalbild wird in eine rote, grüne und blaue
071 Komponente zerlegt. Die roten, grünen und blauen Einzelbilder
072 werden zeilenweise abgetastet und nacheinander oder
073 ineinandergeschachtelt übertragen. Die Übertragung geschieht so
074 schnell, daß die Einzelfarben für das menschliche Auge nicht
075 sichtbar werden. Mit elektronischen Farbkameras aufgenommene
076 Bilder kommen auf dem Bildschirm besser an als Farb film
077 bilder. Filmabtaster. Gerät, um ein Filmbild in ein
078 elektronisches Bild umzuwandeln. Es besteht aus einem
079 Filmprojektor und einem elektronischen Zusatzgerät. Die
080 technische Schwierigkeit liegt darin, das Filmbild für den
081 Augenblick des Abtastens durch den Elektronenstrahl festzuhalten.
082 Das geschieht entweder mechanisch (das Filmbild wird festgehalten)
083 durch die Übernahme des Bildes auf eine Fotozelle oder durch
084 einen Projektor, der den Film nur während der Bildaustastlücke
085 transportiert. Gummilinse. Mit diesem Objektiv ist eine
086 Veränderung der Brennweite möglich. Während der Aufnahme kann
087 man den Bildwinkel bzw. den Bildausschnitt ständig verändern,
088 während der Standort der Kamera gleich bleibt. Ein bewegliches
089 Linsensystem ermöglicht den stufenlosen Übergang von der Totalen
090 zur Nahaufnahme. Kassetten-Fernsehen. Darunter
091 versteht man die Möglichkeit, vorfabrizierte Filme oder Bänder
092 mit einem Videorecorder im eigenen Fernsehapparat abspielen zu
093 können. Die technischen Voraussetzungen sind z. Z. noch
094 in der Erprobung, und es steht noch nicht fest, welches Verfahren
095 am geeignetsten ist und sich durchsetzen wird. Dem Kassetten-
096 Fernsehen wird aber eine große Zukunft vorausgesagt, weil sich
097 vielfältige Verwendungen für den Unterricht und den privaten
098 Bereich eröffnen. Gleichzeitig wird damit auch die Voraussetzung
099 geschaffen, mit Hilfe von Zusatzeinrichtungen
100 (Aufnahmevorrichtungen bzw. Fernsehkamera) Fernsehaufnahmen
101 aufzunehmen oder eigene Aufnahmen zu machen, um sie zu einem
102 späteren Zeitpunkt abzuspielen. MAZ-Raum. Raum,
103 in dem mehrere magnetische Aufzeichnungsanlagen stehen. Die
104 magnetische Bildaufzeichnung ist mit der Tonbandaufnahme
105 vergleichbar. Auf einem breiteren Band werden Bild und Ton
106 gleichzeitig aufgenommen, d. h. das Bildband hat am Rande
107 eine zusätzliche Tonspur, die nicht synchron zum Bild läuft.
108 Der unter einem Bild aufgenommene Ton gehört nicht zu diesem
109 Bild. Deshalb lassen sich magnetische Bildaufzeichnungen nur sehr
110 schwer schneiden. Korrekturen sind kaum möglich; allenfalls kann
111 eine stumme Bildfolge herausgeschnitten werden oder ein größerer
112 Kompelex, der durch Tonpausen abgesetzt ist. Mischpult.
113 Jede aufnehmende Kamera ist auf das Mischpult geschaltet. Bei
114 einer Fernsehaufnahme oder Fernseh sendung werden in der
115 Regel 2-4 elektronische Kameras eingesetzt. Auf Anweisung
116 des Regisseurs wählt die Bildmischerin (auch Cutterin genannt)
117 ein Bild zur Aufnahme oder Sendung aus. Das ausgewählte Bild
118 erscheint nochmals auf einem besonderen Bildschirm im Regieraum.
119 Das Wählen erfolgt durch Regler (Blende) oder Knopf
120 (Schnitt). Nachrichten-Satellit. Da sich die UKW
121 wellen und Dezimeterwellen nur geradlinig ausbreiten,
122 können Fernsehsendungen von Kontinent zu Kontinent nur über
123 Satelliten empfangen werden. Die Signale werden an
124 Nachrichtensatelliten abgegeben, die sie direkt oder nach einer
125 bestimmten Zeit an das Zielgebiet abstrahlen. Schaltzentrale
126 Hier laufen alle Bildleitungen und Tonleitungen des
127 gesamten Produktionsbetriebes zusammen. In Verbindung mit
128 Ansagestudios, eigenen Abtastern sowie Bildträgergeräten
129 und Tonträgergeräten, mit Leitungen zu anderen
130 Sendezentralen entsteht das endgültige Programm, das an die
131 Fernsehsender der Bundespost weitergeleitet wird. Studio.
132 Unter Fernsehstudio versteht man sowohl die Gesamtanlage für die
133 Fernsehproduktion als auch ein einzelnes Aufnahmestudio. Die
134 Aufnahmestudios sind je nach ihrem Zweck unterschiedlich in
135 Größe und Einrichtung. Mehrere Studios können durch Öffnen
136 schallsicherer Tore zu einem Großstudio vereinigt werden. Die
137 Größe eines Studios reicht von 50 (Formel) (Ansagestudio) bis zu
138 1000 (Formel) (Großstudio mit Publikumssitzen). Die Höhe kann bis
139 über 15 m betragen. Rechteckige Grundrisse mit
140 Seitenverhältnissen von 3:4 bis 1:1 sind am günstigsten.
141 Die Akustik ist auf gute Hörbarkeit abgestellt; daher sind
142 die Wände stark schallabsorbierend gebaut. Beim Einbau einer
143 Dekoration muß auf die veränderte Akustik besonders geachtet
144 werden. Dagegen ist die Außenabschirmung des Studios nicht so
145 wichtig wie beim Hörfunk, weil eine Fernsehproduktion selbst
146 geräuschvoll abläuft. Die Beleuchtungseinrichtungen sind zu
147 Beleuchtungsgruppen zusammengefaßt, die an ein zentrales
148 Schaltpult in der Lichtregie angeschlossen sind. Von diesem Pult
149 (Lichtorgel) aus erfolgt die Steuerung der fest installierten
150 Beleuchtungsanlage durch Drucktasten. Eine Klimaanlage sorgt
151 für die Luftumwälzung und führt die von der Beleuchtung erzeugte
152 Wärme ab. Trotzdem kann die Temperatur im Studio auf weit über
153 40^ ansteigen, vor allem bei einer Farbproduktion, die einen
154 besonders hohen Lichtbedarf hat. Zu jedem Fernsehstudio gehören
155 je ein Bildregieraum und ein Tonregieraum, oft auch ein
156 eigener Lichtregieraum. In diesen Räumen sind jene bild
157 technischen, tontechnischen und lichttechnischen
158 Einrichtungen zusammengefaßt, die zur Kontrolle und Abwicklung
159 einer Produktion erforderlich sind. Wenn möglich, haben die
160 Regieräume schallsichere Sichtverbindungen untereinander und zum
161 Studio. (Abb.) Tonüberwachung. Beim Fernsehen muß der
162 Toningenieur nicht nur auf die Tonqualität wie beim Hörfunk
163 achten, sondern er muß auch den Ton adäquat zum Bild steuern.
164 So muß sich z. B. der Ton verändern, wenn das Bild
165 zunächst die gesamte Gesprächsgruppe und dann den einzelnen
166 Sprecher zeigt. Jedes Studio ist mit mehreren
167 Mikrophonanschlüssen ausgerüstet, an die fahrbare und
168 schwenkbare Mikrophone (Galgen) angeschlossen werden. Über ein
169 Kommandogerät gibt der Toningenieur seine Anweisungen an die
170 Tontechniker im Studio. Einige Mikrophonwagen haben einen
171 Monitor, auf dem der Tontechniker das Sendebild verfolgen kann.
172 Videorecorder. Ein Gerät, das - ähnlich wie ein
173 Tonbandgerät - Fernsehsendungen auf Band aufnehmen und über
174 einen Fernsehapparat abspielen kann. Diesem Gerät wird in
175 Zusammenhang mit dem Kassetten-Fernsehen eine große Zukunft
176 vorausgesagt. Die technische Entwicklung ist noch nicht
177 abgeschlossen, jedoch sind 1970 die ersten Geräte auf dem Markt
178 erschienen. ZUR FERNSEHPRODUKTION.
179 Produktion im weitesten Sinne ist alles, was direkt gesendet
180 oder für eine Sendung gespeichert wird. Daher ist auch eine
181 Außenübertragung (etwa eine Sportübertragung) eine Produktion.
182 Zwar kann hier der eigentliche Ablauf der Ereignisse nicht
183 vorgeplant werden, aber der Einsatz der technischen Mittel, die
184 aufzuwendenden Kosten, die Standorte der Kameras usw. sind
185 Bestandteile einer Produktionsplanung. Neben den
186 Eigenproduktionen der Fernsehanstalten werden Fremdproduktionen in
187 Auftrag gegeben oder angekauft. Im engeren Sinne bezeichnet
188 Produktion den Weg vom Manuskript bis zur fertigen Sendung und
189 die eigentliche Aufnahme im Studio bzw. an den Drehorten.
190 Für die kaufmännische und organisatorische Seite einer
191 Produktion ist der Produktionsleiter verantwortlich. Der
192 künstlerische Leiter ist der Regisseur mit einem oder zwei
193 Assistenten. Ihm zur Seite stehen der Chefkameramann mit seinen
194 Kameraleuten, der Bühnenbildner und der Kostümbildner,
195 die Bildmischerin, der Bildingenieur und der Toningenieur, der
196 Aufnahmeleiter, der Requisiteur u. a.. Dazu kommen für
197 den Studiobetrieb Techniker, Beleuchter, Maskenbildner,
198 Garderobiere, Bühnenarbeiter, Kabelhilfen usw.. Neben den
199 Mitwirkenden sind etwa 30 * TD 50 Mitarbeiter der verschiedensten
200 Berufssparten für eine Fernsehproduktion notwendig. Sie alle
201 müssen sich zu einem Team zusammenfinden, damit die Aufnahme oder
202 Sendung reibungslos abläuft. Bildmischerin. Sie
203 wählt nach Anweisungen des Regisseurs aus den verschiedenen
204 Kamerabildern das abgehende Bild aus. Wenn auch die Bildfolge
205 und die Kamerafahrten vorher genau festgelegt sind, so muß sie in
206 bestimmten Situationen selbständig handeln, um den Fortgang der
207 Aufnahme oder der Sendung nicht zu gefährden. Über eine
208 Sprechverbindung kann sie jedem Kameramann Anweisungen geben. (Abb.)
209 Blende. Darunter versteht man die Verbindung von
210 Szenenfolgen, vor allem auch um Zeitsprünge und
211 Zeitverkürzungen sichtbar zu machen. Während beim Film die
212 einzelnen Szenen zusammengeschnitten werden, müssen die
213 Übergänge bei einer elektronischen Aufnahme durch Blenden
214 erfolgen. Aus der Vielzahl der Möglichkeiten einer Blende seien
215 zur Verdeutlichung folgende genannt: Durch einen " harten
216 Schnitt " wird das Bild einer Kamera durch das Bild einer
217 zweiten unmittelbar ersetzt; bei einer " Überblendung durch
218 Schwarz " wird eine winzige Zwischenpause sichtbar; beim
219 " Durchblenden oder Überblenden " wird das erste Bild
220 abgedunkelt und das zweite Bild im gleichen Zeitraum aufgehellt.
221 Die Blende ist für den Regisseur ein wesentliches dramaturgisches
222 Mittel für die Gestaltung einer Sendung. Bühnenbildner.
223 Im Unterschied zum Film baut der Bühnenbildner die
224 Gesamtdekoration für ein Fernsehspiel im Studio auf. Die
225 Dekoration wirkt jedoch zusammenhanglos, weil sie für die
226 Kamerafahrten aufgebaut ist. Vom Bühnenbildner verlangt man
227 neben technischer Begabung Kenntnisse in Kunstgeschichte und
228 Literatur. Für das Fernsehen hat er besonders die Wirkungsweise
229 der Fernsehtechnik zu beachten, z. B. wie wirken bestimmte
230 Flächen und Formen, wie kommen die einzelnen Farben.
231 Cutterin. Nach Angaben des Regisseurs stellt sie aus dem
232 Filmmaterial den eigentlichen Film zusammen. Ihre Aufgabe
233 erfordert handwerkliches Geschick und Einfühlungsvermögen in die
234 künstlerischen Absichten des Regisseurs. (für elektronische
235 Aufnahmen vgl. Bildmischerin!) Dokumentarspiel.
236 Möglichst authentische Nachgestaltung von Ereignissen aus der
237 Geschichte oder aus der Gegenwart. Der Autor ist bemüht, den
238 wirklichen Ablauf an Hand von Berichten, Protokollen oder
239 Aussagen zu rekonstruieren. Drehbuch. Darunter versteht
240 man die Vorlage, nach der ein Fernsehspiel oder ein Film gedreht
241 wird. Während in der linken Spalte die technischen und
242 künstlerischen Angaben zum Bild (Bildgestaltung oder Bildseite)
243 gemacht werden, findet sich in der rechten Spalte der eigentliche
244 Dialog (Tongestaltung). In der Praxis liefern viele Autoren
245 nur eine Dialogfassung, da sie über die notwendigen Kenntnisse
246 für die Bildseite nicht verfügen. Das endgültige Drehbuch
247 entsteht meist in Zusammenarbeit mit dem Regisseur.
248 Farbfernsehen. Die Farbe zwingt zu bestimmten Überlegungen in
249 der Anlage eines Fernsehspiels oder Fernseh films. Sie
250 kann zugleich dramaturgisches Mittel sein, um bestimmte Seelen
251 zustände oder Zeitzustände optisch sichtbar zu machen.
252 Das elektronisch aufgenommene Farbbild neigt zu Verfälschungen;
253 daher muß das Originalbild durch Farbänderung korrigiert werden,
254 d. h. die natürlichen Farben werden verfälscht, um ein
255 elektronisches Bild in den natürlichen Farben zu erhalten. Das
256 erste farbelektronisch aufgezeichnete Fernsehspiel wurde unter der
257 Regie von Peter Schulze-Rohr am 23.11.1967 gesendet,
258 und zwar nach dem Drama von Peter Weiss: " Die Verfolgung und
259 Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die
260 Schauspieltruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des
261 Herrn de Sade ". Fernsehfeature. Eine Sendeform, die
262 vom Hörfunk übernommen wurde. Ein Thema wird durch
263 Dokumentarberichte, Meinungsäußerungen und Spielszenen
264 aufbereitet und dem Zuschauer verdeutlicht.
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