Quelle Nummer 280
Rubrik 10 : SPRACHE Unterrubrik 10.02 : SPRACHWISSENSCHAFT
TEXTLINGUISTIK (FERNSTUDIUM)
EINFUEHRUNG IN DIE TEXTLINGUISTIK, ZWEITER TEIL
(EXEMPLARISCH-PRAGMATISCHER TEIL)
COPYRIGHT 1971 BY UNIVERSITAET BIELEFELD, ARBEITS-
STELLE LINGUISTIK, PROJEKTGRUPPE FERNSTUDIUM
BIELEFELD-KOELN 1971, S. 8-
001 WICHTIGE HINWEISE. Der vorliegende
002 exemplarisch-pragmatische Teil des schriftlichen
003 Studienmaterials zum Kurs " Einführung in die Textlinguistik "
004 setzt die Bearbeitung des ersten Teils voraus. Lernziele.
005 Nach der Bearbeitung dieses Teils sollen Sie ausgewählte
006 linguistische Probleme mit textlinguistischen Methoden beschreiben
007 und die Vorteile dieser Methoden gegenüber traditionellen
008 aufzählen können. Im einzelnen sollen Sie in der Lage sein,
009 die Artikel zu definieren und ihre Funktion zu beschreiben,
010 die sprachlichen Elemente, die der Wiederaufnahme dienen,
011 aufzuzählen und in ihrer Funktion eindeutig zu bestimmen, die
012 verschiedenen Arten der Ellipse zu beschreiben, sie von
013 ungrammatischen Formen zu unterscheiden und die Gesetzmäßigkeiten
014 bei ihrer Bildung zu formulieren, das Zustandekommen von
015 Bedeutung und deren kontextuelle Bedingtheit an Beispielen zu
016 erklären, Textstrukturen linguistisch zu beschreiben.
017 Hinweise zum Aufbau. Der vorliegende Teil besteht aus fünf
018 Themenkreisen, die thematisch relativ geschlossene Einheiten
019 darstellen. Die einzelnen Themenkreise wurden danach ausgewählt,
020 ob die vorgeführte textlinguistische Methode den thematisierten
021 Gegenstand besser beschreibt als die traditionelle Grammatik,
022 ob sich Möglichkeiten für die Umsetzung der Ergebnisse in die
023 Unterrichtspraxis bieten. Themenkreis 1 behandelt die Frage
024 der Artikeleinteilung und der Funktionsbestimmung der Artikel.
025 Themenkreis 2 untersucht die wiederaufnehmenden Elemente im Text.
026 Themenkreis 3 beschreibt die sprachliche " Sparform " der
027 Ellipse. Themenkreis 4 analysiert das Zustandekommen sprachlicher
028 Bedeutung und deren Determination im Text. Themenkreis 5 führt
029 den Ansatz eines textlinguistischen Beschreibungsmodells vor. In
030 jedem Themenkreis sind zentral ein oder zwei selbständige
031 Forschungsbeiträge abgedruckt, auf die im Begleittext
032 systematisch hingeführt wird. Daran anschließend werden
033 Vorschläge für die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse in die
034 Unterrichtspraxis wiedergegeben, soweit diese von Teilnehmern am
035 ersten Kurs bereits vorgelegt wurden. Hinweise für die
036 Bearbeitung. Jeder der fünf Themenkreise ist etwa als eine
037 Arbeitseinheit für zwei Wochen anzusehen. Abgesehen von den
038 Fremdbeiträgen, die unverändert übernommen werden, ist der
039 gesamte Stoff wie in Teil 1 in größere Lernschritte aufgeteilt.
040 Die zentralen Informationen sind im allgemeinen in Form eines
041 Merksatzes hervorgehoben. DIE ZENTRALEN
042 INFORMATIONEN SIND IN
043 GROS$BUCHSTABEN GESCHRIEBEN. Die
044 wesentlichen Lernschrift sind mit Kontrollfragen bzw. Aufgaben
045 versehen. Diese dienen dazu, daß Sie sich mit dem
046 angebotenen Stoff aktiv auseinandersetzen, eine
047 ständige Kontrolle über Ihren Lernerfolg haben. Die
048 Aufgaben sind teilweise als offene Fragen, teilweise als
049 Füllfragen gestellt. Die Lösung finden Sie stets unmittelbar
050 nach der Aufgabe. Zu Ihrer Selbstkontrolle ist es sinnvoll,
051 wenn Sie die Lösung mit einem Blatt abdecken, bis Sie die
052 Aufgabe in aller Ruhe beantwortet haben. Neu eingeführte
053 linguistische Begriffe werden im Text durch
054 GROS$BUCHSTABEN hervorgehoben. Diese Begriffe werden
055 im Anhang in einem Register zusammengefaßt. Am Ende jedes
056 Themenkreises finden Sie eine kurze, ausgewählte Bibliographie
057 zum jeweils behandelten Thema. Themenkreis 1: " Artikel "
058 im Text. Vorbemerkung. Die bisher übliche
059 Darstellung des Artikels in den Grammatiken bezieht sich stets auf
060 den Satz als größte sprachliche Einheit. Im Unterschied dazu
061 untersucht die Textlinguistik das Verhalten des Artikels im Text.
062 Ihr Ziel ist es, den Artikel im Rahmen einer Textgrammatik zu
063 beschreiben. Dieses Vorhaben der Textlinguistik soll hier
064 vorgestellt werden. Wir gehen dabei von folgenden Fragen aus:
065 Inwiefern unterscheidet sich die textlinguistische Behandlung
066 des Artikels von der herkömmlichen? Welche neuen
067 Erkenntnisse bringt die textlinguistische Untersuchung des
068 Artikels? Um diese Fragen beantworten zu können, soll
069 zunächst kurz die bisher vorherrschende Behandlung des Artikels
070 umrissen werden. Der Artikel in den traditionellen
071 Grammatiken. Die traditionellen Grammatiken kennen zwei
072 Artikel: den bestimmten und den unbestimmten Artikel. Die
073 Bezeichnung soll dabei zugleich die Funktion angeben: Der
074 bestimmte Artikel weist auf etwas Bestimmtes hin, der unbestimmte
075 Artikel auf etwas Unbestimmtes. Der Gebrauch des Artikels wird
076 also in Abhängigkeit gesehen von der Vorstellung, die der
077 Sprecher mit dem zugehörigen Substantiv verbindet. Nach dieser
078 Auffassung würde ein Sprecher für die Kennzeichnung eines
079 eindeutig identifizierten (bestimmten) Objektes stets den
080 bestimmten Artikel benutzen und den unbestimmten Artikel, wenn er
081 sich über etwas nicht eindeutig Definiertes äußert, das er nicht
082 " bestimmen " kann. Diese Funktionsbestimmung, die zum Teil
083 auch heute noch in Grammatiken und Sprachbüchern anzutreffen ist,
084 läßt sich in vielen Fällen leicht widerlegen. Es ist ohne
085 Schwierigkeiten erkennbar, daß z. B. in Äußerungen wie
086 Ich habe mir gestern einen Mantel gekauft. Das ist
087 aber eine Unverschämtheit. der Artikel ein vor einem
088 Substantiv steht, mit dem sich in der Vorstellung des Sprechers
089 sehr wohl ein eindeutig identifiziertes Objekt verbindet; es ist
090 durchaus etwas Bestimmtes gemeint. Der grundsätzliche Mangel
091 dieser Funktionsbestimmung liegt darin, daß sie sich an der
092 Vorstellung des Sprechers orientiert, d. h. sie versucht,
093 sprachliche Formen mit inhaltsbezogenen Kriterien zu erklären.
094 Auf diese Weise werden Aussagen gemacht, die sich nicht mit
095 Beobachtungen an der Sprache selbst belegen lassen. Zu den
096 Mängeln der traditionellen Funktionsbestimmung kommt bei dieser
097 Darstellung des Artikels noch ein weiterer Nachteil hinzu. Neben
098 der kleinen Klasse der Artikel gibt es eine Reihe anderer Klassen
099 wie die Demonstrativpronomina, Possessivpronomina und andere,
100 deren Elemente in ihrem syntaktischen Verhalten innerhalb des
101 Satzes den Artikeln gleichen. Demonstrativpronomina und
102 Possessivpronomina z. B. haben mit den Artikeln außer der
103 Stellung vor dem Substantiv auch die Flexion und damit die
104 Fähigkeit gemeinsam, Kasus, Genus und Numerus zu bezeichnen.
105 Angesichts dieser Verwandtschaft erscheint die grundsätzliche
106 Trennung zwischen Artikeln und Pronomen in vielen Fällen
107 willkürlich und verwirrend. Der Artikel in neueren
108 Grammatiken. In den letzten Jahren zeichnet sich in der
109 Behandlung des Artikels in den Grammatiken ein Wandel ab. Die
110 neuere Konzeption zeichnet sich dadurch aus, daß die Artikel mit
111 den Demonstrativpronomina, Possessivpronomina, einer Reihe von
112 Indefinitpronomina (z. B. mancher, jeder, keiner,
113 alle, einige, usw.) und den Kardinalzahlen (eins,
114 zwei, drei, usw.) zu einer größeren Klasse
115 zusammengefaßt werden. Diese Klasse wird im allgemeinen als
116 " Begleiter des Substantivs " bezeichnet. Diese neue
117 Klassifikation berücksichtigt die oben erwähnte Gleichheit des
118 syntaktischen Verhaltens im Satz und bringt insofern den Vorteil
119 der Vereinheitlichung. Mit der Neuordnung der Klassen verbindet
120 sich jedoch keine grundsätzliche Neubestimmung der Funktion.
121 Alle Elemente der großen Klasse " Begleiter des Substantivs "
122 zeigen Kasus, Genus und Numerus an. Die Funktionen, die sie
123 darüberhinaus haben, werden jedoch im Prinzip so angegeben wie in
124 der traditionellen Grammatik. Die Funktion der
125 Substantivbegleiter wird also weiterhin mit inhaltsbezogenen
126 Kriterien erklärt. Dieser entscheidende Mangel steht letztlich
127 im Zusammenhang damit, daß für die Beobachtung der
128 Substantivbegleiter weiterhin der Satz als größte sprachliche
129 Einheit angesehen wird: Wenn man linguistische, d. h.
130 intersubjektiv nachprüfbare Kriterien zugrunde legt, so sind
131 innerhalb der Satzgrenzen die über die Anzeige von Kasus, Genus
132 und Numerus hinausgehenden Funktionen nicht erfaßbar. Da auch
133 die Textlinguistik bei ihrer Behandlung des Artikels auf die
134 genannte neue Klasseneinteilung zurückgreift, wollen wir zunächst
135 verdeutlichen, welche Überlegungen dieser Klassifikation
136 zugrundeliegen. Die Grundlagen der Klassifikation in den
137 neueren Grammatiken. Die neue Klassifikation geht von der
138 Beobachtung aus, daß die Aufeinanderfolge der sprachlichen
139 Elemente im Satz in bestimmter Weise festgelegt ist. In welcher
140 Weise die Anordnung geregelt ist, wird erkennbar, wenn man die
141 Reihenfolge verändert. Die damit verbundenen
142 Bedeutungsänderungen bleiben dabei unberücksichtigt. So läßt
143 sich z. B. der Satz Der Briefträger kommt.
144 umformen zu Kommt der Briefträger? nicht aber zu
145 * Der kommt Briefträger * Briefträger
146 der kommt * Kommt Briefträger der Derartige
147 Umstellversuche nennt man PERMUTATONSPROBEN.
148 Durch solche Permutationsproben läßt sich verdeutlichen, daß
149 jedem beliebigen Satz eine bestimmte syntaktische Struktur
150 zugrundeliegt, welche die Abfolge von Positionen (z. B.
151 Artikel/Nomen/Verb) angibt, die durch sprachliche
152 Elemente besetzt werden können. Ausgehend von diesen
153 syntaktischen Strukturen läßt sich nun durch Kommutationsproben
154 feststellen, welche sprachlichen Elemente eine bestimmte Position
155 besetzen können. Die Klasse von sprachlichen Elementen, die man
156 auf diese Weise erhält, nennt man FORMKLASSE. DER
157 KLASSIFIKATION IN NEUEREN
158 GRAMMATIKEN LIEGT EIN SYNTAXMODELL
159 ZUGRUNDE, DAS SATZSTRUCKTUREN Grammatiken
160 liegt ein Syntaxmodell zugrunde, das Satzstrukturen ALS
161 ABFOLGE VON SYNTAKTISCHEN POSITIONEN
162 DARSTELLT. MIT HILFE VON
163 KOMMUTATIONSPROBEN FINDET MAN DIE
164 GRUPPEN DERJENIGEN SPRACHLICHEN
165 ELEMENTE, DIE EINE BESTIMMTE
166 SYNTAKTISCHE POSITION BESETZEN
167 KÖNNEN. DIESE ELEMENTE BILDEN EINE
168 FORMKLASSE. Auf welche Weise eine solche Formklasse
169 gefunden wird, soll am Beispiel der Substantivbegleiter im
170 Deutschen vorgeführt werden. Die Mitglieder dieser erweiterten
171 Klasse werden vielfach als DETERMINANTIEN oder aber
172 auch als Artikel bezeichnet WIR BEZEICHNEN IM
173 FOLGENDEN ALLE SUBSTANTIVBEGLEITER
174 ALS ARTIKEL. Der Umfang der Formklasse der
175 Artikel im Deutschen. Um die Formklasse der Artikel gegen
176 andere Formklassen abzugrenzen, werden folgende
177 Unterscheidungskriterien herangezogen: der Artikel hat seine
178 Position vor dem Substantiv. Man nennt ihn deshalb auch
179 PRÄDETERMINANS. Die Kennzeichnung reicht jedoch
180 noch nicht aus, da auch andere sprachliche Formen in dieser
181 Stellung erscheinen, z. B. die Adjektive. Heinz
182 Vater, der eine Artikelklassifikation für das Deutsche
183 durchführt, zieht deshalb als zweites Kriterium heran: Im
184 Unterschied zum Artikel hat das Adjektiv eine doppelte Flexion,
185 die zur Form des Artikels in Beziehung steht, z. B. in
186 Ein schöner Baum Der
187 schöne Baum Mit Hilfe dieser beiden Kriterien
188 wird eine Klasse abgegrenzt, die ungefähr der Klasse
189 " Begleiter des Substantivs " in den neueren Grammatiken entspricht.
190 Zu dieser Klasse gehören allerdings auch zwei Gruppen von
191 Formen, die in den Grammatiken nicht an dieser Stelle erscheinen.
192 Dies sind die Interrogativpronomina welcher, welche,
193 welches und die Personalpronomina der 1.und 2.
194 Person (ich, du, Sie, wir, ihr, uns, euch). Mit
195 Ausnahme von Ihnen können sie ebenfalls in
196 prädeterminierender Stellung erscheinen, z. B. in dem
197 Satz Euch Gammlern werde ich Beine machen. Einen
198 Sonderfall der Artikelverwendung stellen Verschmelzungsformen wie
199 im, zur, usw. dar. Diese sogenannten AMALGAME
200 sind nur beim bestimmten Artikel im Singular möglich. Von der
201 Form des Artikels bleibt das bei der Flexion entscheidende Phonem
202 sichtbar. Insofern kann man auch hier von einer - wenn auch nicht
203 mehr zu isolierenden - Artikelform sprechen. In der bisher von
204 uns durchgeführten Klassifikation ist allerdings eine wichtige
205 Form noch nicht berücksichtigt worden: Nomina können auch ohne
206 Artikel vorkommen, d. h. die Position des Prädeterminans
207 kann unbesetzt bleiben. Für die artikellose Setzung des Nomens
208 gelten ganz bestimmte syntaktische Bedingungen. So kann man z.B.
209 nicht sagen Obstbaum blüht im Frühjahr.
210 Wohl aber Obstbäume blühen im Frühjahr. In der
211 zweiten Äußerung ist auch die Verwendung des Artikels die
212 möglich. Man geht unter den gegebenen Umständen davon aus,
213 daß die artikellose Form zum Vorkommen mit die in
214 Opposition steht und nimmt die artikellose Form mit in das
215 Paradigma des Artikels auf. Man spricht in diesem Fall von
216 NULL-ARTIKEL. Diese Null-Form wird im
217 allgemeinen durch das Zeichen (Formel) symbolisiert. Wie die
218 Verwendung des Null-Artikels zeigt, der vor Obstbäume,
219 nicht aber vor Obstbaum stehen kann, unterliegt die
220 Verwendung der Prädeterminantien bestimmten Beschränkungen. So
221 sind z. B. die Interrogativpronomina welcher, welche,
222 welches als Prädeterminantien nur im Zusammenhang mit
223 bestimmten Satzstrukturen möglich, nämlich der direkten und der
224 indirekten Frage: Welchen Film hast du gestern gesehen?
225 Ich weiß nicht, welchen Film du meinst. Der
226 Sprecher ist offensichtlich im Einzelfall in der Wahl des
227 Artikels beschränkt, d. h. die Artikelverwendung
228 unterliegt SELEKTIONSBESCHRÄNKUNG Zu den
229 Selektionsbeschränkungen für den Artikel, die innerhalb der
230 Einheit Satz erkennbar sind, gehört auch die Verwendung vor
231 Nomina wie Wasser, Blut, Luft. Derartige Nomina
232 zeichnen sich dadurch aus, daß sie nicht ohne Bedeutungsänderung
233 mit dem Artikel ein kombiniert werden und keinen Plural
234 bilden können. Dafür ist vor ihnen der Null-Artikel
235 möglich, z. B. Ich kaufe Brot. Derartige
236 Nomina werden in der Linguistik im allgemeinen als MASS
237 NOUNS (MASSENWÖRTER) und COUNTABLE
238 NOUNS (zählbare Nomina) bezeichnet. DIE
239 FORMKLASSE DER ARTIKEL
240 (PRÄDERMINANTEN) IM DEUTSCHEN
241 UMFASST DEN UNBESTIMMTEN UND DEN
242 BESTIMMTEN ARTIKEL (einschließlich der Amalgame),
243 DIE DEMONSTRATIVPRONOMINA, DIE
244 POSSESSIVPRONOMINA, DIE
245 KARDINALZAHLEN, EINE REIHE VON
246 INDEFINITPRONOMINA, EINIGE
247 INTERROGATIVPRONOMINA und DIE
248 PERSONALPRONOMINA DER 1.u. 2.
249 PERSON (mit Ausnahme von Ihnen). FÜR
250 EINIGE MITGLIEDER DIESER KLASSE
251 GELTEN INNERHALB DER EINHEIT SATZ
252 BESTIMMTE SELEKTIONSBESCHRÄNKUNGEN.
253 Die Möglichkeit, eine solche umfassende Klasse der Artikel
254 aufzustellen, ist nicht auf das Deutsche beschränkt. Sie besteht
255 z. B. ebenso für das Englische und Französische.
256 Vorschläge für die Artikel-Klassifikation in diesen beiden
257 Sprachen finden Sie in Kap. Aufgabe 1: Unterstreichen Sie
258 im folgenden Text alle sprachlichen Zeichen, die nach dem bisher
259 Gesagten der Formklasse der Artikel zuzuordnen sind. Mit dem
260 Augenblick, in dem der Landwehrmann Ludwig Gödicke die
261 notwendigsten Stücke seiner Seele um sein Ich versammelt hatte,
262 stellte er dieses schmerzliche Verfahren ein. Man könnte nun
263 hierzu einwenden, daß der Mann Gödicke sein Leben lang ein
264 primitiver Mensch gewesen war und daß ihm auch ein weiteres Suchen
265 zu keiner größeren seelischen Reichhaltigkeit hätte verhelfen
266 können, weil ihm eben niemals, auch nicht in den Höhepunkten
267 seines Lebens, eine größere Anzahl von Bestandteilen für sein
268 Ich zur Verfügung gestanden wäre. Lösung 2: Mit dem
269 Augenblick, in dem der Landwehrmann Ludwig Gödicke
270 die notwendigsten Stücke seiner Seele um sein
271 Ich versammelt hatte, stellte er dieses schmerzliche
272 Verfahren ein. Man könnte nun hierzu einwenden, daß der
273 Mann Gödicke sein Leben lang ein primitiver
274 Mensch gewesen war und daß ihm auch ein weiteres Suchen zu
275 keiner größeren seelischen Reichhaltigkeit hätte
276 verhelfen können, weil ihm eben niemals, auch nicht in den
277 Höhepunkten seines Lebens, eine größere Anzahl
278 von (Formel) Bestandteilen für sein Ich zur
279 Verfügung gestanden wäre.
Zum Anfang dieser Seite