Quelle Nummer 078
Rubrik 09 : WIRTSCHAFT Unterrubrik 09.11 : TAGESZEITUNGEN
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001 Starker Umsatzzuwachs bei Gerresheimer Glas.
002 Der Vorstand ist " keineswegs pessimistisch ".
003 Düsseldorf, 18.Februar. " In erfreulichem Maße "
004 konnte die AG der Gerresheimer Glashüttenwerke vorm. Ferd.
005 Heye, Düsseldorf-Gerresheim, im Geschäftsjahr 1969/70
006 (30.11.) ihren Fremdumsatz um 14,7 (12,5) %
007 auf über 507 Mill. DM ausweiten. Davon nahm der
008 Inlandumsatz um 15,5 % auf rd. 468 Mill. DM zu,
009 während sich die Exportumsätze um 5,9 % auf fast 40 (37, 2)
010 Mill. DM erhöht haben. Wie im Vorjahr, war die
011 Sparte Glas absolut am stärksten an der Umsatzausweitung
012 beteiligt, nämlich mit fast 43 Mill. DM oder 10,9 %.
013 Der Anteil der Verpackungsmittel aus Kunststoff und Kartonagen
014 am gesamten Fremdumsatz hat sich auf 14,3 (11,4) %
015 erhöht. Der Umsatz in diesen beiden Geschäftsbereichen -
016 einschließlich der Innenumsätze an Kartonagen - stieg
017 gegenüber dem Vorjahr um 38,4 %. Im Glasbereich waren
018 die Kapazitäten im Berichtsjahr voll ausgelastet. Die Nachfrage
019 überstieg zeitweise die Liefermöglichkeiten. Demgegenüber
020 konnten die Produktionsanlagen sowohl auf dem Kunststoffsektor als
021 auch im Kartonagenbereich nicht immer restlos ausgenutzt werden.
022 Die Glasfertigung hat sich im Berichtsjahr um 7,3 % auf
023 insgesamt 874000 t erhöht. Die Produktion von Hohlkörpern aus
024 Kunststoff erfuhr stückzahlmäßig eine Steigerung von 5,3
025 %. Besonders stark, nämlich um fast 40 %, konnte die
026 Kartonagenproduktion ausgedehnt werden, nachdem zu Beginn des
027 abgelaufenen Berichtsjahres im Werk Karlsruhe der Zwei-
028 Schichten-Betrieb eingeführt worden ist. Wie es in dem
029 Aktionärsbrief weiter heißt, sind die Erträge nicht mit der
030 Umsatzausweitung entsprechend gestiegen. " Allerdings ist dabei
031 zu berücksichtigen, daß außerordentliche Aufwendungen für die
032 Altersversorgung sowie Anlaufkosten im Zusammenhang mit der
033 Errichtung einer neuen Hohlglaswanne im Werk Budenheim, die erst
034 zu Beginn des neuen Geschäftsjahres die Produktion aufnahm, das
035 Ergebnis negativ beeinflußt haben. Während die im
036 Kunststoffbereich tätigen Töchter insgesamt gesehen ein noch
037 befriedigendes Ergebnis erwirtschafteten, sind bei der Gerro
038 Karton GmbH erneut Verluste eingetreten. Wegen der
039 Verschärfung des Wettbewerbs konnten in der zweiten Hälfte des
040 Berichtsjahres hier kostendeckende Erlöse nicht mehr erzielt
041 werden. Ein Hinweis, was die Aktionäre diesmal an Dividende zu
042 erwarten haben, findet sich nicht in dem Zwischenbericht. Zuletzt
043 wurde eine Dividende von 16 % ausgeschüttet. Der Börsenkurs
044 liegt zur Zeit bei 514 DM für eine 100-DM-Aktie.
045 Etwa zur gleichen Zeit des Vorjahres betrug er 488 DM. An dem
046 Grundkapital von 45,4 Mill. DM besitzt die amerikanische
047 Owens-Illinois Inc., Toledo, der größte
048 Hohlglasproduzent der Welt, einen Anteil von über 75 %.
049 Investiert wurden im abgelaufenen Jahr 57,8 (34,1)
050 Mill. DM. Der Anstieg ist im wesentlichen bedingt durch den
051 Bau der neuen Hohlglasanlage im Werk Budenheim. Die
052 Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr betrachtet der Vorstand "
053 keineswegs pessimistisch, jedoch mit einiger Zurückhaltung ".
054 Die Verwaltung befürchtet, daß es ihr nicht möglich sein wird,
055 allein durch Rationalisierung und Umsatzausweitung dem Kostendruck
056 zu gegegnen. Braun AG zahlt Vorjahrsdividenden.
057 frankfurt, 18.Februar. Die Braun AG, Frankfurt,
058 schlägt der HV am 25.Februar vor, für das Geschäftsjahr
059 1969/70 (30.9.) eine unveränderte Dividende von 17
060 % auf 18,0 Mill. DM St A und von 18 % auf 12,
061 0 Mill. DM VA zu zahlen. Nach einem Jahresüberschuß
062 (im Mill. DM) von 10,1 (i. V. 9,6) und
063 einer Dotierung der freien Rücklagen mit 4,3 (4,9)
064 wird der Bilanzgewinn mit unverändert 5,5 ausgewiesen.
065 Insgesamt wurde die Ertragslage erheblich von der Verteuerung der
066 Personalkosten und Materialkosten beeinflußt. Im
067 übrigen konnte der Konzern seine Expansion in erfreulichem Umfang
068 fortsetzen. So wuchs der Umsatz der Braun AG im abgelaufenen
069 Geschäftsjahr um 12 % auf 275,0, woran allerdings die
070 Artikelbereiche Elektronik, Foto, Haushalt und Rasierer
071 unterschiedlich beteiligt waren. Der Gruppenumsatz (einschl.
072 der inländischen und ausländischen Töchter) erhöhte
073 sich um 10 % auf 354,0, wobei sich der Auslandsanteil am
074 Gesamtumsatz bei positiver Entwicklung des Stückzahlabsatzes von
075 59 % auf 56 % ermäßigte. Hingegen konnte der
076 Exportanteil der Braun AG auf der Vorjahrshöhe gehalten werden.
077 Mit 16,5 nach 7,7 wurden die Sachinvestitionen im
078 Inland mehr als verdoppelt. Im Umsatz der ersten Monate des
079 neuen Geschäftsjahrs 1970/71 kam den neueingeführten
080 Produkten besondere Bedeutung zu. Trotz der anhaltenden Tendenz
081 zu wachsenden Kosten und der Anzeichen für eine sich
082 abschwächende wirtschaftliche Gesamtentwicklung erwartet Braun vom
083 neuen Geschäftsjahr eine befriedigende Geschäftsentwicklung.
084 Das Grundkapital befindet sich zu 92 % im Besitz der
085 amerikanischen Gillette Company (sämtliche StA und 9,6 von
086 12,0 Mill. VA). Auf den Jahresabschluß kommen wir in
087 unserer nächsten Ausgabe zurück. BHI-Ertrag "
088 nur noch befriedigend. Kostendeckung der Gebühren
089 wird erwogen Berlin, 18.Februar. Das
090 Geschäftsjahr 1970 brachte für die zur Dresdner Bank-Gruppe
091 gehörende Bank für Handel und Industrie AG (BHI) Berlin,
092 eine gute Entwicklung in der Bilanz und der Geschäftsstruktur,
093 verdiente beim Ertrag aber lediglich die Note " nur noch
094 befriedigend ", das betonte Vorstandsmitglied Franz-Georg
095 Goesch bei der Vorlage der Bilanz. Nicht nur die Personal
096 kosten und Sachkosten stiegen um mehr als 23 % gegenüber
097 dem Vorjahr, auch die Zinsmarge verengte sich im Jahresverlauf.
098 Die Zeit der " gesunden Zinsmarge ", die nach Goesch zwischen
099 2 und 2 1 (math.Op.) 2 % liegt, sei pass‚. Immerhin arbeite die
100 BHI aber noch mit einer Marge oberhalb von 2 %. Die
101 Bilanzsumme wuchs um 16 % auf 1,8 Mrd. DM und damit
102 etwa doppelt so rasch wie im Geschäftsjahr zuvor. Diese
103 Ausweitung haben vor allem der 16 %ige Anstieg der Einlagen
104 auf nunmehr (alles in Mill. DM) 1,69 verursacht. Das
105 Schwergewicht lag bei den um 19 % höheren Kundeneinlagen,
106 wovon 45 % auf Spareinlagen entfallen, die um 15 % auf 614
107 zunahmen. Die Zahl der prämenbegünstigten Sparverträge hat
108 sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Im Kreditgeschäft kam
109 die BHI mit einem Zugang von 17 % auf 924 nicht mehr an die
110 Zuwachsraten des Vorjahres heran. Wie damals standen auch 1970
111 der kurzfristige und mittelfristige Bereich im Wachstum
112 voran. Wechselkredite erhöhten sich um 21 % auf 157.
113 Forderungen an Kunden mit weniger als vier Jahren Laufzeit waren
114 um 25 % höher, während die langfristigen Ausleihungen um 10
115 % auf 433 stiegen. Dabei hielt sich die Bank allgemein
116 liquider. Die Bilanz weist 36 (i. V. 33) % sofort
117 greifbare Mittel aus. Durch die Übernahme der Geschäftsanteile
118 aus der Kapitalerhöhung der 100 %igen Tochtergesellschaft
119 Grundbesitz-Verwaltungs-GMBH, Berlin, auf 1,1
120 vermehrte sich das Beteiligungskonto. Nachdem sich 1970 die
121 Steigerung der Kosten mit dem Ertragswachstum schon schlecht in
122 Einklang bringen ließ, sieht der BHI-Vorstand der
123 Entwicklung in diesem Jahr besorgt entgegen. So wird auch
124 überlegt, wie man die Gebühren den tatsächlichen Kosten der
125 Geschäftsvorfälle anpassen könnte, ohne jedoch dieses Thema zu
126 forcieren. Bei der BHI kostet eine Kassenbuchung gegenwärtig
127 durchschnittlich 2 DM Aufwand und eine Effektenbuchung um 13 DM.
128 Effektenaufträge hält man erst ab 10000 DM Wert für
129 kostenneutral. Problematisch ist insbesondere die hohe Zahl an
130 spesenfrei geführten Lohnkonten und Gehaltskonten,
131 deren Bodensatz im Durchschnitt wesentlich unter 1000 DM bleibt.
132 Weitere Fluggastbrücken von Rheinstahl für Frankfurt.
133 Düsseldorf, 18.Februar. Einen Auftrag über
134 Fluggastbrücken im Wert von 3 Mill. DM hat Rheinstahl
135 Transporttechnik, Produktbereich Flughafentechnik, Kassel, von
136 der Flughafen AG, Frankfurt/M., erhalten. Bei diesem
137 Anschlußauftrag an frühere Leistungen handelt es sich im
138 wesentlichen um fünf Teleskop-Fluggastbrücken sowie um
139 Verbindungsstege und Rotunden (runde Verbindungsstücke).
140 Diese Geräte werden auf dem größten deutschen Flughafen zur
141 Vervollständigung des modernen Abfertigungssystems dienen, das in
142 Verbindung mit dem Bau der neuen Empfangsanlage West Schritt
143 für Schritt verwirklicht wird. Damit hat sich die Zahl der von
144 der FAG bei Rheinstahl Flughafentechnik bestellten
145 Fluggastbrücken auf 67 erhöht. Außer in Frankfurt sind u.a.
146 auf den Flughäfen in Hamburg, München und Brüssel
147 Brücken und Treppen von Rheinstahl Flughafentechnik im Einsatz.
148 Muntere Enkelin einer reichen Großmutter.
149 UK Wesseling ist Europas Methanol-Erzeuger. Köln,
150 18.Februar. Man kennt sie eigentlich nur in Fachkreisen,
151 die Union Rheinische Braunkohlen Kraftstoff AG, Köln, mit
152 ihrer Chemie-Raffinerie in Wesseling bei Köln. Als 99
153 prozentige Tochter der Rheinischen Braunkohlen Werke AG,
154 Köln, ist sie ein Enkelkind von Deutschlands größtem
155 Energieversorgungs-Unternehmen, der Rheinisch-
156 Westfälischen Elektrizitätswerk AG, Essen, (RWE), bei
157 der 100 Prozent des 298 Mill. DM betragenden Kapitals der
158 Rheinischen Braunkohlenwerke AG liegen. Die UK Wesseling ist
159 aber immer dann im Gespräch, wenn die Frage erörtert wird, wer
160 denn eigentlich die freien Tankstellen mit Kraftstoff beliefert.
161 Die großen Mineralölfirmen beteuern seit eh und je, daß sie es
162 nicht sind. Sie verweisen nun nicht gerade auf die UK Wesseling
163 als den potentiellen Versorger der freien Tankstellen, aber sie
164 widersprechen auch nicht, wenn man diesen Namen ausspricht. Der
165 Vorstand der Union-Kraftstoff machte bei einem Besuch von
166 Mitgliedern der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung auch gar
167 keinen Hehl daraus, daß Vergaser-Kraftstoff an bestimmte
168 kleinere Tankstellen-Gesellschaften abgegeben wird, so an
169 Ellar-Montan, Avia und Kleinholz. Typische "
170 Unterpreistankstellen ", also Tankstellen etwa bei Supermärkten
171 und Kaufhäusern, für die der Benzinpreis ein Lockmittel für
172 andere Käufe darstellt, werden von UK Wesseling nach Angaben
173 des Vorstands nicht beliefert. Allerdings ist die Gesamtmenge an
174 gelieferten Vergaser-Kraftstoffen nicht sehr groß. UK
175 Wesseling, mehr Chemiewerk als herkömmliche Raffinerie, stellt
176 im Jahr nur etwa 400000 bis 450000 t Benzin her. Der größte
177 Teil des Rohöldurchsatzes, er liegt bei reichlich 4 Mill. t,
178 geht in den Eigenverbrauch, das heißt, er wir weiter verarbeitet
179 zu 1,3 Mill. t Chemie-Rohstoffen - eine ähnliche
180 Menge, nämlich knapp 1,3 Mill. t, entfällt auf schweres
181 Heizöl. Der größte Teil der Heizöle wird von den Braunkohle
182 -Handelsgesellschaften vertrieben. An Dieselkraftstoff werden
183 etwa 200000 t jährlich produziert. Allein aus diesen
184 Produktionsangaben wird deutlich, daß UK Wesseling dem Ruf,
185 einer der Hauptlieferanten für die freien Tankstellen zu sein,
186 vom Produktionsprogramm her schlechterdings nicht entsprechen kann.
187 Die typische Chemie-Raffinerie ist mit rd. 700000 t im
188 Jahr der größte Erzeuger von Methanol in Europa und der
189 zweitgrößte in der Welt. Von den großen Chemiewerken hat nur
190 BASF eine eigene Methanol-Basis, sonst beziehen fast alle
191 einschlägigen Werke diesen Grundstoff für die Herstellung von
192 Kunststoffen und Harzen aus Wesseling. Weitere Schwerpunkte im
193 UK Wesseling Produktions-Programm sind Ammoniak (350000 t
194 Jahreskapazität) und Harnstoff (260000 t). Auch bei
195 Harnstoff und Ammoniak gehören die Anlagen in Wesseling
196 größenmäßig zu den gegenwärtig als optimal geltenden
197 Kapazitäten. Zur Zeit wird die Äthylen-Anlage von 80000 t
198 auf 400000 t im Jahr erweitert. Die erste Stufe der Erweiterung
199 soll noch vor Jahresende 1971 mit 200000 t Jahreskapazität in
200 Betrieb gehen. Außerdem wird eine neue Anlage zur Erzeugung von
201 rd. 80000 t Xylolen jährlich errichtet. Diese Enkeltochter
202 des RWE, die 1937 gegründet wurde, und zwar als
203 Gemeinschaftsgründung der Braunkohle-Brikett-
204 Gesellschaften, machte zunächst Benzin und Dieselöl aus
205 Braunkohle. Erst 1949 wurde die Rohölverarbeitung aufgenommen.
206 Bei dem Wiederaufbau nach dem Kriege gelang es, einen Teil der
207 alten Hydrieranlagen für die neuen Produktionszwecke verwendbar zu
208 machen. In der Nachkriegszeit wurden inzwischen 750 Mill. DM
209 investiert, und zwar ganz überwiegend aus eigenen Mitteln. Im
210 letzten Geschäftsjahr 1970 stieg der Umsatz von 664 auf 745 Mill.
211 DM, wovon freilich etwa 200 Mill. DM auf
212 Mineralölsteuern entfallen. Auch die Tatsache, daß das
213 Unternehmen mit einem Grundkapital von 100 Mill. DM rd.
214 2700 Beschäftigte zählt, zeigt den spezifischen Charakter des
215 Werkes an, nämlich mehr ein Chemiewerk als eine Raffinerie zu
216 sein. Bei einer Raffinerie ähnlicher Größenordnung werden
217 wesentlich weniger, etwa nur 500 bis 700 Mann, beschäftigt.
218 Nicht ganz ohne Stolz wies Vorstandsmitglied Dr. Werner
219 Siebourg darauf hin, daß das Unternehmen mit der
220 Tochtergesellschaft North Sea Exploitation and Research Co.,
221 London, in der Nordsee fündig geworden ist. Von dem Anteil
222 an dem Konsortium der Atlantic-Gruppe (10 %) entfielen
223 1970 immerhin 100 Mill. cbm Erdgas auf UK Wesseling. Diese
224 Menge wird in den folgenden Jahren auf 250 bis 300 Mill. cbm
225 steigen. In Libyen ist man noch nicht fündig geworden, aber bei
226 der, was die Publizität angeht, bisher eher im verborgenen
227 blühenden Enkeltochter des RWE, hofft man, daß man doch eines
228 Tages bei der Ölsuche Glück haben wird. HP-Bank mit
229 teilweise geringeren Steigerungsraten. Düsseldorf, 18.
230 Februar. Eine Steigerung der Bilanzsumme um 8,3 %
231 auf (alles in Mill. DM) 486,9 und eine Ausweitung des
232 Geschäftsvolumes um 9,2 % auf 584 brachte das
233 Geschäftsjahr 1970 der Handelsbank und Privatbank AG
234 (HP-Bank) in Köln. Als erfreulich bezeichnet das
235 Institut die Entwicklung seines Effektengeschäftes sowie die
236 Erhöhung der Spareinlagen um 13,2 % auf 107,8. Die
237 Kundeneinlagen beliefen sich auf insgesamt 268,9. Die
238 ausgeliehenen Gelder nahmen um 6 % auf 455,1 zu. Die
239 Eigenmittel der Bank betrugen zum Jahresende 23,3, davon 15
240 Grundkapital. Als eine Folge ihrer auf Konsolidierung
241 gerichteten Geschäftspolitik nennt die HP-Bank geringere
242 Steigerungsraten in einigen Geschäftsbereichen. Auf Grund der
243 günstigen Ertragsentwicklung werde jedoch die Zahlung einer
244 angemessenen Dividende möglich sein. MAN-
245 Dampfturbinenbau gut beschäftigt. München, 18.
246 Februar. Der Dampfturbinenbau der MAN Nürnberg verzeichnete
247 im Jahr 1970 einen sehr erfolgreichen Geschäftsverlauf. Drei
248 Turbinen mit einer Einzelleistung von 850 MW wurden in die
249 Vereinigten Staaten geliefert. Erst kürzlich konnten vier große
250 Aufträge gebucht werden. 300 MW wird die Turbine leisten, die
251 für das Kraftwerk Bergum der Provinciaal Electriciteits-
252 Bedrijf in Friesland/Niederlande bestellt wurde. Im
253 Kraftwerk Theiß der niederösterreichischen Elektrizitätswerke
254 AG (NEWAG) wird eine Kondensationsturbine mit 150 MW zur
255 Aufstellung kommen. Für das Kraftwerk der Hütte Linz der
256 Vereinigten Österreichischen Eisenwerke und Stahlwerke
257 AG ist ein Kondensationsturbosatz mit 85 MW bestimmt.
258 Schließlich gaben die Bayernwerke AG für den Block 4 des
259 Kraftwerkes Ingolstadt wieder einen MAN-Dampfturbosatz mit
260 einer Leistung von 400 MW in Auftrag. Der Gesamtauftragswert
261 dieser vier Turbinen allein beläuft sich auf annähernd 100 Mill
262 DM. Der Turbinenbau der MAN ist damit in den nächsten
263 Jahren gut beschäftigt. Neues Werk für Vollmar-Kerzen
264 Köln, 18.Februar.
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