Kant: Briefwechsel, Brief 582, Von Ludwig Ernst Borowski.

     
           
 

 

 

 

 

 
  Von Ludwig Ernst Borowski.      
           
  12. Aug. 1793.      
           
  Ihr guter Lehmann, der den gestrigen Abend auf meine Bitte      
  bei mir zubrachte, fand das hier mitkommende Werk des D. Planck      
  zu Göttingen, bei mir liegen und glaubte, daß deßen Durchlesung      
  Eur. Wohlgebornen einige angenehme Stunden machen könnte. Ich      
  überreiche es also, hochzuverehrender Herr! hiemit zu Ihren Händen      
  und ich werde mich sehr freuen, wenn die Lectur Ihnen auch nur      
  einen Theil des Vergnügens schaffen sollte, das sie mir gemacht hat.      
           
  Auch einen Brief, den ich eben diesen Augenblick von Ihrem sehr      
  dankbaren Schüler und großen Verehrer, dem Herrn von Knobloch      
  auf Puschkaiten erhalte, lege ich zugleich bei. Sie sehen, ihn drückt      
  wieder aufs neue das Hofmeisterbedürfniß. Haben Eur. Wohlgebornen      
  etwa einen, im Wissen und besonders in Sitten nur erträglichen      
  jungen Mann zur Hand oder können Sie mir durch Lehmann, der      
  schon ein paarmal sehr glüklich für mich gewählt hat, einen auftreiben      
  zu lassen: so würden Eur. Wohlgebornen sich mich und den guten      
  v. Knobloch aufs neue und recht sehr verbinden. Lassen Sie diese      
  Angelegenheit doch Ihren guten und für Knoblochen - auch für mich      
           
  stets so gütig gesinnten Herzen empfohlen seyn. - Ich bin mit der      
  unumschränktesten Ehrerbietung      
           
    Eur. Wohlgebornen      
    gantz gehorsamster Diener      
    Borowski      
    12 Aug. 793.      
           
           
           
     

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