Kant: Briefwechsel, Brief 538, Von Iohann Gottlieb Fichte. |
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Von Iohann Gottlieb Fichte. | |||||||
17. Oct. 1792. | |||||||
Verehrungswürdigster Gönner, | |||||||
Schon längst würde ich Eur Wohlgebohrn meine Dankbarkeit für | |||||||
Ihr leztes gütiges Antwortsschreiben bezeigt haben, wenn ich nicht vorher, | |||||||
um ganz übersehen zu können, wie viel ich Ihnen schuldig sey, | |||||||
Ihre Anzeige im IntelligenzBlatte der A. L. Z. zu lesen gewünscht hätte. | |||||||
Das gütige Privat=Urtheil eines Mannes, den ich unter allen Menschen | |||||||
am meisten verehre, und liebe, war mir das beruhigendste, und das | |||||||
mir nun bekannte öffentliche Urtheil eben des Mannes, den der ehrwürdigere | |||||||
Theil des Publicum wohl nicht viel weniger verehrt, das | |||||||
rühmlichste, was mir begegnen konnte. Die erste ehrenvolle Folge eines | |||||||
so gewichtvollen Urtheils war die ohnlängst erhaltene Einladung zur | |||||||
Mitarbeit an der A. L. Z.: eine wichtige Zunöthigung zum Fortstudiren, | |||||||
der ich mich, nach Erhaltung einiger mir nothwendigen Nachrichten, | |||||||
um die ich gebeten habe, wohl unterwerfen dürfte. | |||||||
Der Frau Gräfinn von Krockow, die Sie ihrer fortdauernden | |||||||
Hochachtung versichert, that es weh', einen schönen Traum vernichtet | |||||||
zu sehen; und mich hat die Stelle Ihres Briefs, wo Sie von der | |||||||
Reise in eine andere Welt reden, innigst gerührt. | |||||||
Ich bitte Sie, mir das schäzbarste, was mir der Aufenthalt in | |||||||
Königsberg geben konnte, Ihre gütige Meynung, zu erhalten, und mir | |||||||
gern zu vergönnen, mich zu nennen | |||||||
Eur Wohlgebohren | |||||||
Krockow, bey Neustadt. | dankbarsten Verehrer | ||||||
d. 17. October. 1792. | Iohann Gottlieb Fichte. | ||||||
[ abgedruckt in : AA XI, Seite 378 ] [ Brief 537 ] [ Brief 539 ] [ Gesamtverzeichnis des Briefwechsels ] |