Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zu Zum Ewigen ... , Seite 195

   
         
 

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LBl E 18 R II 77-78 VIII 389f.

   
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Schiller.

   
         
  03 Von einem neuerdings sich regenden Herrschergeist in der Philosophie.    
         
  04 Daß ein jeder seine Meynung die er öffentlich bekannt macht für    
  05 würdig halte allgemein herrschend zu seyn liegt schon in diesem Begriffe    
  06 selbst und stimmt mit der Freyheit zu denken nach der Regel audiatur et    
  07 altera pars vollkommen zusammen nämlich nicht über die Vernunft    
  08 Anderer sondern durch sie ein Miteigenthümer (condominus) der größern    
  09 Haabe der Erkenntnisse zu seyn welche sich der allgemeinen Menschenvernunft    
  10 zum Besitz darbieten und zwar nicht blos als Nutzeigenthümer    
  11 (dominus vtilis) der daran etwas gleichsam blos zu Lehn    
  12 (dominium vtile) sondern als Grundeigenthümer der es unmittelbar    
  13 (als dominus directus) im Besitz hat. Der Wahlspruch dieses durch kein    
  14 Vorzugsrecht einer über die Meynung Anderer despotisch absprechenden    
  15 Autorität eingeschränkten Gebrauchs der Vernunft ist in dem Satz    
  16 audiatur et altera pars und wenn es auch eine vermeintliche vom Himmel    
  17 herab gehörte Stimme wäre die jener der Menschenvernunft wiederspräche    
  18 denn daß sie eine solche sey muß jedermann frey stehen zu bezweifeln    
  19 - Nun regt sich neuerdings ein gewisser Herrschergeist (angemaßter    
  20 Vorzug) über den freyen und öffentlichen selbst nur theoretischen    
  21 Gebrauch der Vernunft mit Bedrohung abzusprechen nicht allein laut    
  22 zu denken sondern auch um gar nicht zu denken (auf gewisse Weise und    
  23 auf solche Weise die Vernunft mit Beschlag zu belegen).    
         
  24 Es sind zwey Felder in welchen sich die reine Vernunft einen Besitz    
  25 zu erwerben trachtet, Mathematik und Philosophie. - Auf die erstere    
  26 hat noch niemand Anspruch gemacht durch Autorität über sie entscheiden    
  27 zu wollen aber das kann auch keinem schaden weil sie blos ein großes    
  28 Instrument ist da hingegen Philosophie den Endzweck der menschlichen    
  29 Vernunft allein bestimmen kann und durch bloße Begriffe der    
  30 Vernunft entsch    
         
         
     

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