Kant: AA XXII, Zwölftes Convolut , Seite 595 |
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01 | bestimmten Zusammenfügung sich schnell bildenden Gestalt (durch Anschießen | ||||||
02 | Crystallisierung) vereinigen wo dann durch eben dieselbe bewegende | ||||||
03 | Kräfte welche die Flüßigkeit bewirckten der Übergang der ponderabelen | ||||||
04 | Materie aus der Flüßigkeit in die Starrigkeit (rigescentia) durch | ||||||
05 | eben dieselbe Kräfte bewirkt wird als der umgekehrt (deliquescentia) | ||||||
06 | des Flüßigwerdens. — Auf solche Art spalten sich die starren Theile eines | ||||||
07 | sich aus der Flüßigkeit bildenden Körpers bey Verwitterungen indem | ||||||
08 | die specifisch verschiedenen Materien nur durch diese Heterogeneität der | ||||||
09 | Materien und ihrer Verbindung in Stratificationen Fascikeln und | ||||||
10 | Lamellen durch die specifische Verschiedenheit der Erschütterung ihrer | ||||||
11 | Theile die Ursache des Starrwerdens sind. — Völlig//gleichförmich | ||||||
12 | gemischte Materien würden flüßig bleiben wenn sie sich nicht in Ruhe | ||||||
13 | entmischten | ||||||
14 | In allem diesen gründet sich die Theorie keineswegs auf Erfahrung | ||||||
15 | und entlehnt nichts aus der Physik sondern blos auf Begriffe der Möglichkeit | ||||||
16 | gewisser wirkenden Ursachen nach Bewegungsgesetzen in so weit | ||||||
17 | sie a priori die Erfahrung möglich machen und als nothwendige Voraussetzung | ||||||
18 | zum Behuf des Experiments vorhergehen | ||||||
19 | § |
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20 | Es muß also eine Materie angenommen werden welche durch ihre | ||||||
21 | immerwährende Stöße ihrer bewegenden Kraft die Starrigkeit der Materie | ||||||
22 | welche zur Wägbarkeit überhaupt nöthig ist möglich macht selbst aber | ||||||
23 | auf innigst//durchdringende Art so wohl ponderabele Flüssigkeit als | ||||||
24 | auch Starrheit zur mechanischen Bewegung bewirckt | ||||||
25 | Aber eben dieselbe Materie muß zugleich als unsperrbar (incoercibilis) | ||||||
26 | und ein jeder Körper für sich als durchgänglich angesehen | ||||||
27 | werden. Denn sonst könnte sie nicht die Maschine wodurch sie bewegt in | ||||||
28 | Substanz nicht blos virtualiter sondern auch localiter durchdringend | ||||||
01 bestimmten δ Gestalt Zusammenfügung g.Z. am Rande. | |||||||
01-02 Anschießen g.Z. | |||||||
02 Crystallirung dann δ diese durch fehlt. | |||||||
03 und der (statt: der) δ Materie | |||||||
06 Flüßigwerden. | |||||||
07 Verwitterungen δ wiederum in Lamellen | |||||||
09 Stratificationen g.Z. am Rande. | |||||||
10 specifiach | |||||||
10-11 durch — Theile g.Z. am Rande. | |||||||
12 bleiben erst: seyn | |||||||
14 Erfahrung δ son | |||||||
15 blos g.Z. am Rande. | |||||||
16 in g.Z. | |||||||
17 sie g.Z. a priori δ sie Erfahrung δ zu selbst erläuteren möglich machen g.Z. und δ: das Experiment selbst erkllich machen. dahinter undurchstrichen: und | |||||||
21 immerwährende δ Bew | |||||||
22 welche δ ihr | |||||||
23 ponderabele g.Z. am Rande. | |||||||
24 auch g.Z. Starrheit δ bewirkt der | |||||||
26 ein jeder erst: alle | |||||||
27 nicht δ das | |||||||
28 nicht — localiter g.Z. am Rande. durchdringend ergänze: sein | |||||||
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