Kant: AA XXII, Zwölftes Convolut , Seite 558 |
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01 | XII Convolut, IV Bogen, 2. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
02 | Der Grad der bewegenden Kraft durchs Gewicht ist die Gewichtigkeit | |||||||
03 | (ponderositas) der an einem Wurfhebel die Wucht | |||||||
04 | Amphibolie |
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05 | des Größenbegriffs der bewegenden Kräfte |
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06 | der Materie |
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07 | § |
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08 | Die Waage als eine Maschine die vermittelst eines Hebels bewegend | |||||||
09 | ist scheint gantz mathematisch demonstrirt werden zu können und Herr | |||||||
10 | H. R. Kästner hat den Ruf diese Aufgabe zuerst und scharf nach Principien | |||||||
11 | a priori gelöset zu haben. — Allein die Lösung derselben war durch | |||||||
12 | Mathematik allein nicht möglich; es mußte ein physisches Princip | |||||||
13 | bewegender Kräfte hier so wohl als bey den übrigen Maschinen beytreten | |||||||
14 | um die Möglichkeit der Bewegung durch ein solches Werkzeug als | |||||||
15 | der Hebel ist erklärlich zu machen. Ihn durch eine unbeugsam steife | |||||||
16 | gerade Linie erklären zu wollen ist erbettelter Grundsatz (petitio principii). | |||||||
17 | Der Hebebaum (vectis) und die Unterlage (hypomochlium) | |||||||
18 | worauf er sich stützt mit seinen Gewichten (onus et potentia) muß eine | |||||||
19 | Dicke und Stärke des Zusammenhanges in der geraden Linie haben so | |||||||
20 | daß wenn man ihn bis zur Dünnigkeit eines Fadens schwinden läßt er | |||||||
21 | durch jenen Zusammenhang wohl zwar noch immer zu einer mechanischen | |||||||
22 | Potenz aber nicht die des Hebels sondern der Rolle (mit Seil und | |||||||
23 | Kloben) dienen würde indem er an einen Unterstützungs// oder Aufh gepunct | |||||||
24 | geheftet zu einer ganz anderen Art der Bewegung dienen würde. | |||||||
25 | Also ist die Wägbarkeit als Schätzungsart der Qvantität der Materie | |||||||
26 | zwar objectiv möglich nach Begriffen und den ihnen correspondirenden | |||||||
27 | Anschauungen ohne sich auf Erfahrung (Observation und Experiment) | |||||||
28 | stützen zu dürfen, subjectiv aber wenn die Möglichkeit derselben durch | |||||||
29 | sie als Maschine zu wirken (zum Wägen und dadurch die Qvantität der | |||||||
30 | Materie zu erforschen) in Anfrage kömmt unmöglich ohne in die Physik | |||||||
31 | einzugreifen. — — Die Maschine (der Hebel) bedarf selbst eines dynamischen | |||||||
32 | Princips um als eine solche möglich zu seyn, d.i. mechanisch | |||||||
02 bewegenden Kraft erst: Bewegung | ||||||||
05 der v.a.? | ||||||||
08 als erst: ist | ||||||||
14 durch ein solches erst: durch dieses | ||||||||
15 Ihn g.Z. unbeugsam steife g.Z. am Rande. | ||||||||
16 erbettelter v.a. erbetteltes | ||||||||
19 Dicke δ haben | ||||||||
20 Dünnigkeit verstümmelt. er δ zwar | ||||||||
23 Unterstützungs oder | ||||||||
26 den v.a. denen ? | ||||||||
28-29 durch sie g.Z. am Rande. | ||||||||
30 in δ Untersuchung gezogen wird | ||||||||
31 Hebel δ g.Z. am Rande): oder das Seil | ||||||||
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