Kant: AA XXII, Elftes Convolut , Seite 486 |
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Text (Kant):
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01 | Beyde vor Einen Wagen spannen (gryphes iungere equis) im Fluge | ||||||
02 | und doch zugleich im Trabe* seinen Weg machen | ||||||
03 | Warnehmungen wovon haben kommt blos auf die das Subject | ||||||
04 | (äußerlich u. innerlich) bewegende Kräfte der Materie an. Aber die Erfahrung | ||||||
05 | von diesem Verhältnisse muß gemacht werden wenn einer sie | ||||||
06 | haben soll (experiri u. experimentum) | ||||||
07 | Erfahrung aber objectiv betrachtet kann nicht aus einem Aggregat | ||||||
08 | Farrago von Warnehmungen bestehen denn es muß aus der durchgängigen | ||||||
09 | Bestimmung der synthetischen Erkentnis a priori (omnimoda determinatio) | ||||||
10 | hervorgehen um eines Princips der Verknüpfung nach Verstandesgesetzen. | ||||||
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12 | Der warnehmbare Raum als Sinnengegenstand ist unbegrenzt und | ||||||
13 | ist die Basis aller Erscheinung. Allgemeine basis und respective basis | ||||||
14 | der Erscheinungen zum Behuf der Möglichkeit der Erfahrung als absoluter | ||||||
15 | Einheit so wie es die Materie überhaupt ist welche den Raum | ||||||
16 | zum Sinnengegenstande macht (so wie die Zeit) | ||||||
17 | * Spectatum admissi risum teneatis amici. Horat. — Daß z. B. Hr. | ||||||
18 | K//r den Mathematiker und abwechselnd auch den Dichter macht kann ihm | ||||||
19 | wohl verziehen werden; den es ist alsdann blos Spiel; nicht Geschäfte. | ||||||
20 | Es ist zwar ein Übergang von den metaphys. A. Gr. der N. W. zur | ||||||
21 | Physik weil diese eine philosophia ist auch von den mathematischen zur | ||||||
22 | Physik weil die Mathematik auch Anschauung a priori zum Grunde legt, — | ||||||
23 | möglich. Aber mathematische Principien der (Natur//) Philosophie stehen mit | ||||||
24 | sich selbst im Wiederspruch und selbst das Talent dazu ist wesentlich unterschieden. | ||||||
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26 | Man kann doch jenen Titel indirect auslegen nämlich daß es schon Philosophie | ||||||
27 | ist sich der Mathematik zum Behuf der N. W. zu bedienen denn der | ||||||
28 | αγεωμετρητος kann in der Naturwissenschaft keine Fortschritte thun: d.i. kann | ||||||
29 | nicht philosophischer Naturkundiger seyn. | ||||||
30 | Es gehört aber auch Philosophie dazu (zwar nicht durch) die Mathematik | ||||||
31 | auf Physik anzuwenden. | ||||||
01 Beyde δ an vor g.Z. equis) δ und | |||||||
02 Trabe δ s Spatium etwa 10 Zeilen. (Hier sind 4 Zeilen von V, 3 eingefügt; vgl. S. 489, Zeile 17-21). | |||||||
03 Linker Rand: oben. Subject δ bewegende | |||||||
08 Farrago g.Z. muß δ die Lies: sie mu ? aus der g.Z. | |||||||
10 hervorgehen um erst: seyn zu werden | |||||||
11 Links abgewinkelt. | |||||||
12 Etwas mehr geneigte Schrift. | |||||||
18 abwechselnd erst: in demselben Athem den g.Z. | |||||||
21 Physik δ auch ph weil — auch g.Z. | |||||||
24-25 wesentlich unterschieden abgekürzt. | |||||||
26 es darüber verwischt: ist | |||||||
28 αγεομετρντος kann δ Naturph | |||||||
29 nicht g.Z. seyen. statt: seyn. Spatium 1 Zeile. | |||||||
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