Kant: AA XXII, Zehntes Convolut , Seite 352 |
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01 | als man sich unrichtig ausdrücken würde wenn man wie schon oben angemerkt | ||||||
02 | worden von Erfahrungen (experientiae) sprechen wollte um | ||||||
03 | die synthetische Einheit empirischer Vorstellungen (Warnehmungen) | ||||||
04 | welche sie unter einem formalen Princip zusammenfaßt kennbar zu | ||||||
05 | machen. | ||||||
06 | Die primitive Stoffe sind daher bloße Gedankendinge (entia | ||||||
07 | rationis) und bloße Principien der Verbindung der bewegenden Kräfte | ||||||
08 | welche dahin wirkt Einheit der Erfahrung zum Behuf der Physik zu | ||||||
09 | bewerkstelligen der Grund der Moglichkeit einer Form unter welcher | ||||||
10 | ein Aggregat der Warnehmungen subjectiv ein System derselben zum | ||||||
11 | Behuf der Erfahrung um durch Observation und Experiment die Naturforschung | ||||||
12 | zu verrichten. | ||||||
13 | Die Erscheinungen (phaenomena) sind Beziehungen der Gegenstände | ||||||
14 | auf die Sinne sind passive Bestimmungen der empirischen Anschauung | ||||||
15 | dazu die Receptivitat (die Empfanglichkeit) eine Form des Vorstellungsvermögens | ||||||
16 | a priori hat und indirect das System der Warnehmungen | ||||||
17 | bildend ist zur Möglichkeit der Erfahrung als einer subjectiven | ||||||
18 | Vereinigung der bewegenden Kräfte zur Einheit der Erfahrung | ||||||
19 | die aber selbst noch nicht Erfahrung sondern blos dazu hinleitend ist | ||||||
20 | (vis deferens). — Das Elementarsystem dieser Kräfte wird durch den | ||||||
21 | Verstand in Beziehung auf die Möglichkeit der Erfahrung zu einem | ||||||
22 | Doctrinalsystem welches die Stoffe der Warnehmung vereinigt dessen | ||||||
23 | Form von der fragmentarischen Aggregation der Auffassung (apprehensio) | ||||||
24 | der Sinneneindrücke das Aggregat der Warnehmungen im Bewustseyn | ||||||
25 | ihrer Zusammensetzung nach einem Princip a priori der Naturforschung | ||||||
26 | durch Observation und Experiment ein doctrinales System | ||||||
27 | empirischer Vorstellungen d.i. zu einer Physik als einer Erfahrungslehre | ||||||
28 | nicht vermittelst (aus) der Erfahrung sondern zum Behuf (für) | ||||||
29 | mögliche Erfahrung macht und der Übergang von den metaphysischen | ||||||
30 | Anfangsgründen der Naturwissenschaft zur Physik zu welcher jene eine | ||||||
31 | Natürliche Tendenz hat geschieht die alsdann kein empirisches System | ||||||
32 | (denn das ist ein Wiederspruch) sondern ein System empirischer Vorstellungen | ||||||
03 die g.Z. | |||||||
04 formalen g.Z. | |||||||
04-05 kennbar zu machen. erst: kennbar machen wollte. | |||||||
06 primitive v.a. primitiven | |||||||
11 Erfahrung ergänze: wird ? um g.Z. Experiment δ eine d.i. durch die v.a. in der | |||||||
14 passive δ d | |||||||
15 Schlußklammer fehlt. des v.a. der | |||||||
16 indirect verstümmelt, δ die S | |||||||
17 einer v.a. einem | |||||||
17-18 subjectiven δ Einheit | |||||||
20 vis erst: materia Kräfte δ schw | |||||||
23 von R.: vor (besser: aus ?) | |||||||
25-26 Naturforschung δ zur | |||||||
27 Vorstellungen δ zu welchem d Physik δ macht | |||||||
28 (aus) g.Z. (für) δ die | |||||||
32-(353)01 Vorstellungen δ dar ? | |||||||
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