Kant: AA XXII, Zehntes Convolut , Seite 341

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 als wir sie selbst hineingelegt haben d.i. in so fern sie unser eigenes      
  02 Erkentnisproduct ist.      
           
  03 Wir würden nämlich kein Bewustseyn von einem harten oder      
  04 weichen, warmen oder kalten etc. Körper als einem solchen haben      
  05 wenn wir nicht vorher uns den Begrif von diesen bewegenden      
  06 Kräften der Materie (der Anziehung und Abstoßung oder der diesen      
  07 untergeordneten der Ausdehnung oder des Zusammenhängens) gemacht      
  08 hätten und nun sagen könnten daß eine oder die andere derselben unter      
  09 diesen Begriff gehöre. — Also sind a priori Begriffe als für das empirische      
  10 Erkentnis gegeben die darum doch nicht empirische Begriffe sind      
  11 zum Behuf der Erfahrung subjectiv Naturding nach einem Princip      
  12 a priori gegebene Gegenstände zu haben und nur dadurch daß wir den      
  13 Gegenstand der empirischen Anschauung (der Warnehmung) selber      
  14 machten und für die Empfindungswerkzeuge durch Zusammensetzung      
  15 selber in uns hervorbrächten und so ein Sinnenobject für die Erfahrung      
  16 nach allgemeinen Principien derselben darstelleten und so das Einzelne      
  17 der Sinnenvorstellung im Allgemeinen der Form nach in der Sinnenanschauung      
  18 für das Subject hervorbrächten      
           
  19 So ist z. B. der Bergcrystall in der Classification der Mineralien      
  20 eine Species von der Gattung der Steine d.i. harter spröder vorher      
  21 flüßiger nun durchsichtiger und in eine gewisse Figur und Textur regelmäßig      
  22 gebildeter Körper dessen Erzeugung wir uns als aus einer Materie      
  23 besonderer Art entstanden denken. — Nun macht der Verstand durch      
  24 die Beschreibung (descriptio) welche doch nicht Erklärung (definitio)      
  25 ist weil sie nicht aus Begriffen a priori hervorgegeangen ist dennoch aus      
  26 dem empirischen Stoff (basis) den Begriff von einem durch Anziehung      
  27 verbundenen und durch Abstoßung der Veränderung der Figur kräftigen      
           
    01 sie R.: ihn (sc. Gegenstand).      
    04 als — solchen g.Z. am Rande.      
    06 diesen g.Z. am Rande.      
    07 des g.Z.      
    09-10 Erste Fassung: nämlich auch empirisch erforderlich zweite Fassung: als für das empirische Erkentnis gegeben δ-Fortsetzung: nötig um überhaupt eine vor δ nämlich δ (nicht      
    10 doch doppelt. nicht δ Begriffe a priori      
    10-11 die darum — der s.Z. ( doch — sind s.Z. am Rande).      
    11 subjectiv Naturding (gestrichen bei R.) s.Z.; δ vonder Wirklichkeit dieser Lies: subjectiv Naturdinge ?      
    11-12 nach — gegebene s.Z.      
    12 nur R.: zwar (unnötig).      
    14-16 R.: machen . . . hervorbringen . . . darstellen      
    14 und δ selber Empfindungswerkzeuge δ selber macht Zusammensetzung δ in der      
    15 selber δ her      
    17 der Sinnenvorstellung g.Z. am Rande.      
    20-21 spröder — nun g.Z. am Rande.      
    21 in g.Z.      
    22 Materie δ: die aus der Flüßigkeit in die Vestigkeit      
    23 entstanden ist, denken (Ct.).      
    24 (describtio)      
    25 dennoch verstümmelt.      
    25-26 aus dem g.Z. am Rande.      
    27 kräftigen v.a. kräftig      
           
           
     

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