Kant: AA XXII, Zehntes Convolut , Seite 302

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 werde vor einem Richter Aussagen zu thun ich bedauern muß      
  02 ihm oder auch mir selbst nicht zum Vortheil sprechen zu können und doch      
  03 mein ander Ich seine Autorität dazwischen legt      
           
           
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X. Convolut, III. Bogen, 1. Seite.

[Faksimile]     
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B

     
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Über die Pockennoth.

     
           
           
  07 Die größte Gefahr für Menschen in ihrem Verkehr untereinander      
  08 ist die: anderen Unrecht zu thun. Unrecht zu leiden ist hiegegen für      
  09 nichts zu achten und es zu dulden ist oft gar verdienstlich wenn man hoffen      
  10 darf daß eine solche Toleranz den Muthwillen zu beleidigen nicht noch      
  11 verstärken dürfte.      
           
  12 Unter den mancherley Nöthen die das Schicksal über das menschliche      
  13 Geschlecht verhängt hat ist eine Noth Krankheit wegen deren man      
  14 in größerer Gefahr ist wenn man sich der Natur überläßt als wenn man ihr      
  15 zuvorkommt und sie sich selbst zufügt um sie mit mehrer Sicherheit heilen      
  16 zu können nämlich die Pockennoth von welcher hier nun die moralische      
  17 Frage ist ob der vernünftige mensch sie sich und anderen die selbst kein      
  18 Urtheil haben (Kindern) die Blattern durch Einimpfung zu geben befugt      
  19 sey oder ob diese Art sich in Gefahr des Todes (oder der Verstümmelung)      
  20 zu setzen nicht gäntzlich moralisch unzuläßig sey hierüber also      
  21 nicht blos der Arzt sondern der moralische Rechtslehrer in Anspruch      
  22 genommen werden müsse. — Etwas wird hiebey immer gewagt aber die      
  23 moralische Waghälsigkeit (etwas auf die Gefahr unrecht zu thun) ist      
  24 doch offenbar größer als die physische welche      
           
  25 In Todesgefahr zu gerathen ist ein Übel (etwas physisch b es)      
           
    03 mein ein ander (zwei Fassungen?).      
    04 Am oberen Rande von fremder Hand: I m. 1 eingelegt. Bl. 9      
    07 für erst: unter      
    08 leiden δ und      
    09 und δ diese      
    12 die erst: deren über das erst: dem      
    12-13 menschlichen (aus der ersten Fassung).      
    13 hat g.Z.; δ sind ist — Noth g.Z. am Rande. Krankheit v.a. Krankheiten; erste Fortsetzung: und nicht//natürlicher Tod und unter beyden und zwar solche in Ansehung deren man in größ zu δ und g.Z.: der Tod Ist Krankheit zu streichen?      
    16 hier g.Z.      
    16-17 moralische Frage g.Z. am Rande; im Text undurchstrichen noch einmal: Frage      
    17-18 die — Kindern g.Z. Schlußklammer fehlt; δ: durch Einimpfung eine      
    18 Blatteren statt: Blattern, δ zu geben      
    20 Schlußklammer fehlt. moralisch g.Z. am Rande.      
    23 ist erst: scheint      
    24 größer δ weil Bricht ab, links abgewinkelt; das Folgende in feinerer Schrift.      
    25 etwas physisch v.a. physisches (etwas — böses) g.Z. am Rande.      
           
           
     

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