Kant: AA XXII, Siebentes Convolut , Seite 116 |
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01 | weil wir von ihnen afficirt werden müssen um sie anzuschauen nicht als | ||||||
02 | die Dinge an sich selbst vor weil sie blos das Formale des Verhältnisses | ||||||
03 | der Dinge zum afficirenden Subject enthalten | ||||||
04 | Es ist aber ausser der Sinnenvorstellung noch ein Erkentnisvermögen | ||||||
05 | welches nicht blos Receptivität sondern auch Spontaneität (als oberes | ||||||
06 | Erkentnisvermögen) enthält nämlich Verstand, Urtheilskraft und Vernunft | ||||||
07 | und diese kann technisch//Anschauung construirende oder moralisch//practische | ||||||
08 | Vernunft seyn beyde a priori, das Manigfaltige der Vorstellungen | ||||||
09 | zu einem Erkentnis unter einem Princip verbindend. Die | ||||||
10 | letztere wenn sie auf Pflichtgesetze dem categorischen Imperativ gemäße | ||||||
11 | Verhaltnis Regeln enthalt führen auf den Begriff von Gott | ||||||
12 | Ein Wesen welches nach Pflichtgesetzen (dem categorischen Imperativ) | ||||||
13 | der moralisch//practischen Vernunft über alle Vernünftige Wesen | ||||||
14 | zu gebieten vermögend und berechtigt ist, ist Gott (ens summum, summa | ||||||
15 | intelligentia, summum bonum). — | ||||||
16 | Die Welt ist das Gantze aller Sinnengegenstände nicht in einem | ||||||
17 | Aggregat sondern in einem System gedacht und es ist Eine Welt und ein | ||||||
18 | Gott (contra pluralit. mundorum) und wenn Gott angenommen wird so | ||||||
19 | ist Ein Gott | ||||||
20 | Die Existenz eines solchen Wesens aber kann nur in practischer Rücksicht | ||||||
21 | postulirt werden nämlich die Nothwendigkeit so zu handeln als | ||||||
22 | ob ich unter dieser furchtbaren zugleich aber auch heilbringenden | ||||||
23 | Leitung und zugleich Gewährleistung stände in der Erkentnis aller | ||||||
24 | meiner Pflichten als göttlicher Gebote (tanquam non ceu), mithin | ||||||
25 | wird in dieser Formel die Existenz eines solchen Wesens nicht postulirt | ||||||
26 | welches auch in sich wiedersprechend seyn würde | ||||||
27 | Ein Wesen was über Natur und Freyheit unter Vernunft//Gesetzen | ||||||
01 weil — anzuschauen g.Z. | |||||||
02 vor g.Z. δ-Fortsetzung: und zwar darum weil sie nicht Dinge als Objecte an sich δ als Objecte g.Z. weil δ sondern sie g.Z. das g.Z. des g.Z. Verhältnisses v.a. Verhältnisse | |||||||
03 afficirenden g.Z. Lies: afficirten ? | |||||||
04 noch g.Z. Erkentnisvermögen verstümmelt. | |||||||
07 Anschauung construirende s.Z. | |||||||
08 Kommapunkt. beyde a priori s.Z. im Text; das Folgende (bis: verbindend.) s.Z. zwischen diesem und demnächsten Absatz. | |||||||
11 Text verderbt (Ct.), vgl. Ad. S. 808. | |||||||
14 summum Kommapunkt. | |||||||
16 nicht einem | |||||||
17 Eine v.a. Ein ? | |||||||
18 wenn δ ein Hinter wenn Gott undurchstrichen,Sigel für: nicht (Götter nicht . | |||||||
19 Ein v.a. ein Gott Sigel. Dieser Absatz s.Z. | |||||||
22 ich mich unter mich g.Z. dieser v.a. diesen | |||||||
23 Leitung δ: sähe welche wovon die Formel so lautet und — stände g.Z. | |||||||
24 Kommapunkt. | |||||||
26 in sich g.Z. Links abgewinkelt. | |||||||
27 unter Vernunft//Gesetzen erste Fassung: nach Gesetzen der | |||||||
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