Kant: AA XXI, Fünftes Convolut. , Seite 559 |
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Text (Kant):
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01 | zukomme ihre Species aus der vorliegenden Materie durch | ||||||
02 | Fortpflanzung zu erhalten ist ein Beysatz zu jener Eintheilung der nicht | ||||||
03 | nothwendig zum Lehrsystem gehort. | ||||||
04 | § |
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05 | Von der Existenz |
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06 | eines durch keine Erfahrung erweislichen (mithin im Erkentnis a priori |
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07 | gegebenen) |
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08 | allverbreiteten und alldurchdringenden |
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09 | Weltstoffs |
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10 | Ein solcher Stoff müßte alle äußere Erfahrung zu oberst möglich | ||||||
11 | machen und jener Satz (von der Existenz einer solchen Materie) der | ||||||
12 | alsdann a priori begründet seyn würde, würde nicht synthetisch (erweiternd) | ||||||
13 | sondern analytisch (blos logisch//erläuternd) seyn und auf | ||||||
14 | dem Grundsatz der Identität allein beruhend gedacht werden müssen. — | ||||||
15 | Wenn die Existenz einer solchen Materie angenommen wird um Phänomene | ||||||
16 | äußerer Gegenstände zu erklären so würde diese Materie für | ||||||
17 | nichts weiter als einen hypothetischen Stoff gelten können. Soll er also | ||||||
18 | für mehr als das gelten und doch kein Gegenstand möglicher Erfahrung | ||||||
19 | seyn wie können wir seine Wirklichkeit ausser der Idee von ihr beweisen. | ||||||
20 | Die Atomistik (Corpuscularphilosophie) Epikurs gründet den | ||||||
21 | Unterschied des materiellen Gehalts der Körper bey einerley Volumen | ||||||
22 | auf die Beymischung des Leeren zwischen dem Vollen der Materie derselben. | ||||||
23 | Aber der leere Raum er mag nun als äußerlich oder innerhalb | ||||||
24 | umgebend seyn, ist kein Gegenstand möglicher Erfahrung und kein | ||||||
01-02 durch Fortpflanzung g.Z. | |||||||
02 erhalten δ: d. i. ihres Gleichen zu erzeugen vermögend seyn und ob gar der allgemeine Weltstoff neue Organisirungen und so neue Species hervorbringen könne (Bildungstrieb) ist eine problematische Idee welche die Grenzen möglicher Erfahrung überschreitet. — Ein organischer Naturkörper ist also ein solcher der nur als1) ein empirisches System von Zwecken denkbar ist. Die Materie selbst aber kann nicht sich selbst2) organisirend seyn | |||||||
03 zum δ Sys | |||||||
04 Δa. | |||||||
07 Schlußklammer fehlt. | |||||||
08 alldurchdringendem | |||||||
11-12 der alsdann — würde, g.Z. am Rande. | |||||||
12-13 (erweiternd) g.Z. am Rande. | |||||||
13 sonder | |||||||
14 beruhend δ vorgestellt | |||||||
15 einer v.a. eines | |||||||
18 für g.Z. gelten erst: seyn | |||||||
19 seyn δ wie et | |||||||
20 (Corpularphilosophie) | |||||||
21 bey δ de | |||||||
22 die δ Ver bey | |||||||
23 der v.a. das Raum δ ist als g.Z. äußerlich δ umgebend innerhalbδ von | |||||||
24 umgebend v.a. umgeben | |||||||
23-24 er mag — ist g.Z. am Rande. | |||||||
24 kein v.a. kann | |||||||
1) nur als g.Z. am Rande, vorher δ der | |||||||
2) sich selbst g.Z. | |||||||
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