Kant: AA XXI, Fünftes Convolut. , Seite 546 |
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01 | Erkentnis der Materie und ihrer bewegenden Kräfte oder ist er ein durch | ||||||
02 | die Vernunft a priori gegebenes Erkentnis desselben als zum Übergange | ||||||
03 | von der Metaphysik zur Physik gehörendes Object anzunehmen? | ||||||
04 | oder ist er ein Object dessen Existenz categorisch und a priori erweislich | ||||||
05 | (demonstrabel) ist? | ||||||
06 | Beweise der Existenz eines Dinges welches nicht unmittelbar als | ||||||
07 | Sinnenobject percptibel ist können auf zweyerley Art geführt werden: | ||||||
08 | entweder direct aus Gründen der Erfahrung oder indirect aus Principien | ||||||
09 | der Zusammenstimmung des Begriffs dieser Existenz blos mit den | ||||||
10 | Bedingugnen möglicher Erfahrung. Im ersteren Falle ist er empirisch | ||||||
11 | begründet im zweyten stützt er sich auf Begriffen a priori | ||||||
12 | Der leere Raum (und eben so die sachleere Zeit) sind keine Gegenstände | ||||||
13 | möglicher Erfahrung; das Nichtseyn kann nicht wargenommen | ||||||
14 | werden sondern die Nichtwarnehmung (imperceptibilitas) kann nur zum | ||||||
15 | Bewußtseyn der Existenz eines gewissen Sinnenobjects in die Erfahrungsurtheile | ||||||
16 | aufgenommen werden: — die Imperceptibilitat aber kann | ||||||
17 | auch objectiv (als Unmöglichkeit aller Warnehmung eines gewissen | ||||||
18 | Gegenstandes) oder auch als blos subjectiv (in gewissen Verhältnissen | ||||||
19 | zu einem Object und den Umständen desselben) seyn in welchem letzteren | ||||||
20 | Fall diese comparative Unspührbarkeit als blos zur empirischen Beurtheilung | ||||||
21 | gehörend hier gar nicht in Anfrage kommt. | ||||||
22 | Die Übereinstimmung mit dem Gantzen (nicht mit allen divisim | ||||||
23 | sondern mit allen conjunctim) der möglichen Erfahrung. | ||||||
24 | Einen directen Beweis über einen alle Korper der Natur durchdringenden | ||||||
25 | (auch den ganzen Weltraum) Stoff zu führen würde eine | ||||||
26 | Sache der Physik seyn denn dzu würden Beobachtungen aus Erfahrung | ||||||
27 | gehören. Nun soll es aus Principien a priori geschehen weil die Aufgabe | ||||||
28 | zum Übergange zur Physik gehört. Also gehört die Aufgabe zum | ||||||
29 | Princip der Möglichkeit aller Erfahrung im Gantzen a priori. | ||||||
02 gegebenes v.a. gegebener 1. Fassung: Object der Erkenntnis desselben? Nur Object und Fragezeichen gestrichen. als R. ergänzt: ein | |||||||
03 Metaphysik 2. Silbe verbessert. Object δ zu | |||||||
04 es statt: er | |||||||
08 direct δ durch indirect aus δ den | |||||||
09 des Begriffs g.Z. am Rande. blos g.Z. | |||||||
14 Nichtwarnehmung verstümmelt. nur g.Z. | |||||||
15-16 Erfahrungsurtheile v.a. Erfahrungssätze | |||||||
16 aber kann aber | |||||||
17 auch δ blo aller v.a.? | |||||||
20 zur v.a. zum δ Empir | |||||||
21 gehörend δ bey unserer | |||||||
22 Rechter Rand, letztes Viertel. | |||||||
23 conjunctiv 2 Zeilen Spatium. | |||||||
25 würde. | |||||||
27 geschehen δ nämlich | |||||||
28 zu Übergange ( Übergange v.a.?) | |||||||
29 Punkt hinter a priori fraglich. | |||||||
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