Kant: AA XXI, Fünftes Convolut. , Seite 505 |
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01 | Erscheinungen geschehen kann nie eine scientifische Naturkunde dergleichen | |||||||
02 | doch die Physik seyn soll zu Stande bringen oder auch sich nur dahin | |||||||
03 | bearbeiten wie es doch die Metaphysische Anfangsgründe eigentlich zu | |||||||
04 | ihrer Endabsicht haben. | |||||||
05 | In der Physik nun suchen wir die bewegenden Kräfte der | |||||||
06 | Materie auf welche die Ursache der Erscheinungen sind die Natur | |||||||
07 | darbietet und die Naturwissenschaft (philosophia naturalis) muß Principien | |||||||
08 | a priori enthalten wie sie in einem System zusammen zu verbinden | |||||||
09 | sind. | |||||||
10 | Diese bewegende Kräfte sind aber von zwiefacher Art 1.) solche vor | |||||||
11 | welchen wirkliche Bewegungen vorausgehen müssen und deren Grundsatze | |||||||
12 | mathematisch sind (e.g. Newtoni philisophiae naturalis principia | |||||||
13 | mathematica) dergleichen die Centralkräfte im Kreise herumgeschwungener | |||||||
14 | Körper imgleichen die Brechungen die Lichts im Anziehen und | |||||||
15 | Abstoßen desselben und die Modifiction des Schalles in den sich im | |||||||
16 | Raume fortpflanzenden Bewegungen eines elastischen Mittels sind: — | |||||||
17 | 2.) solche bewegende Kräfte auf welche die Bewegungen allererst folgen | |||||||
18 | können die man auch der Materie eigene Kräfte nennen kann ob sie zwar | |||||||
19 | nicht schon im Begriffe der Materie überhaupt enthalten sind. | |||||||
20 | V. Convolut, II. (Halb) Bogen, 2. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
21 | Es muß also ein Übergang von den metaphys. Anf. Gr. der N.W. | |||||||
22 | zur Physik vorgehen wobey nun die Frage eintritt ob dieser unmittelbar | |||||||
23 | gethan werden könne wie wenn der Grenzpunct der einen (namlich der | |||||||
24 | Metaphy.) zugleich der Anfangspunct der andern (der Physik) wäre, oder | |||||||
25 | ob eine besondere Wissenschaft zwischen beyden liege welche die Verknüpfung | |||||||
26 | der ersten mit der zweyten vermitteln müsse um die Naturphilisophie | |||||||
27 | in einem System darzustellen; wierigenfalls der Uberschritt | |||||||
28 | ein Sprung über eine Kluft die viel zu weit ist als daß er gewagt werden | |||||||
01 geschehen δ könnte ein Naturkunde δ (Phys | ||||||||
02 nur g.Z. | ||||||||
03 bearbeiten δ welches doch die Tendenz der (Sinn: bearbeiten lassen?) | ||||||||
06 Ursache der g.Z. sind die δ von der | ||||||||
10 aber g.Z. von δ zweyerley | ||||||||
12 Hinter e.g. durchstrichene Schlußklammer. | ||||||||
13 Centralkräfte δ herum | ||||||||
15 R.: Modificationen | ||||||||
15-16 im Raume g.Z. sich — fortpflanzenden g.Z. am Rande. | ||||||||
17 solche δ vor welchen Kräfte δ die | ||||||||
18 auch δ innere | ||||||||
19 schon g.Z. nicht sch | ||||||||
18-19 ob — sind. g.Z. am Rande, erst: sie mögen nun ursprünglich oder auch abgeleitet seyn. | ||||||||
22 R.: vorhergehen | ||||||||
23-24 wie wenn — wäre g.Z. am oberen Rande der 3. Seite. Kommapunkt . | ||||||||
25 ob δ ihr (g.Z.) Wissenschaft δ als Leitungsmittel liege welche g.Z. | ||||||||
26 mit dem zweyten | ||||||||
27 Der Uberschritt erst: es | ||||||||
28 gewagt v.a. gewacht werden δ durfte | ||||||||
28-(506)01 1. Fassung: gethan werden müßte ( mußte ?) folglich erst: vielmehr sicheren g.Z. am Rande. von doppelt. | ||||||||
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