Kant: AA XXI, Viertes Convolut , Seite 353 |
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Text (Kant):
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01 | Unwägbarkeit (imponderabilitas) einer Materie würde also die | ||||||
02 | Eigenschaft einer bewegenden Kraft seyn welche keine Größe hätte | ||||||
03 | welches unmöglich ist. — Zwar könnte eine Materie von gewisser Art | ||||||
04 | relativ d. i. wenn sie sich etwa in einem Medium was mit ihr gleiche | ||||||
05 | Schweere hat z. B. Dunst in der Luft befände ohne Gewicht seyn aber | ||||||
06 | absolut unwägbar kann keine gedacht werden ausser diejenige welche | ||||||
07 | das Gantze aller Materie ausmachte (das materielle Weltganze) weil | ||||||
08 | ausserhalb diesen kein anderer Körper da ist gegen welchen jene schweer | ||||||
09 | und der von ihm gezogen werden könnte. | ||||||
10 | Man schätzt also die Qvantität der Materie durch das Moment ihrer | ||||||
11 | Bewegung in Masse (d. i. aller Theile zugleich). — Gleichwohl aber | ||||||
12 | giebt es auch oder kann es eine Schätzung der Qvantität der Materie durch | ||||||
13 | ihre bewegende Kraft im Flusse geben; wenn z. B. einem Strohm von | ||||||
14 | gewisser Geschwindigkeit ein Brett in senkrechter Richtung entgegen gestellt | ||||||
15 | ein gewisses Gewicht hielte das dem gleich wäre welches ein Wasserkörper | ||||||
16 | hat dessen Basis jenem Brette gleich die Höhe aber diejenige wäre | ||||||
17 | von der ein Körper fallen muß um die gedachte Geschwindigkeit zu erwerben. | ||||||
18 | Denn da würde der continuirliche Stoß des Wassers mit einer | ||||||
19 | unendlich kleinen Wassermasse aber mit einer endlichen Geschwindigkeit | ||||||
20 | bewegt einem Moment der Bewegung des Wasserkörpers durch die | ||||||
21 | Schweere d. i. einem Gewicht gleich seyn und also die Qvantität der | ||||||
22 | Materie eigentlich auch nur durch Reduction auf ein Gewicht geschätzt | ||||||
23 | werden können. | ||||||
24 | Die Größe des Gewichts eines Qvantum von Materie in Vergleichung | ||||||
25 | mit ihrem Volumen ist die Gewichtigkeit (ponderositas). | ||||||
26 | Multitudo labentis materiae et celeritas lapsus respondens momento | ||||||
27 | vis acceleratricis. Die letztere wird durchs Pendul geprüft und ist in | ||||||
28 | derselben Entfernung vom Mittelpunkte bei allen Gewichten gleich. | ||||||
01 Vor: Unwägbarkeit δ Eine unwägbare Neben dieser Zeile am Rande senkrechter Strich mit roter Tinte. also δ eine | |||||||
03 von — Art g.Z. am Rande. | |||||||
04 etwa g.Z. Medium δ befände | |||||||
05 ohne Gewicht erst: unwägbar | |||||||
08 ausserhalb δ einem gegen welchen erst: von welchem ( welchem unverbessert). | |||||||
09 und der erst: und von dem | |||||||
10 Am Rande neben der ersten Zeile senkrechter Strich mit roter Tinte. schlätzt | |||||||
13 einem v.a. ein Strohm δ gegen | |||||||
13-14 von — Geschwindigkeit g.Z. am Rande, δ entgegen | |||||||
14 ein Brett v.a. eine Fläche von einem Qvadratfus Größe | |||||||
15 welches erst: den | |||||||
16 Basis δ ein Qvadratfus jenem — gleich g.Z. diejenige v.a. derjenigen gleich | |||||||
18 continuirliche g.Z. am Rande. einer v.a. einem | |||||||
19 mit g.Z. | |||||||
20 einen Moment | |||||||
21 d. i. — Gewicht g.Z. am Rande. | |||||||
26 Rechter Rand, Mitte. | |||||||
27 durchs Sigel. | |||||||
28 gleich. Fortsetzung etwa 8 Zeilen tiefer. | |||||||
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