Kant: AA XXI, Drittes Convolut , Seite 332 |
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01 | § 14 |
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02 | Wenn ein Cylindrischer und überhaupt prismatischer Drath oder | ||||||
03 | Block, von welcher Materie er auch sey (Marmor oder Eisen) durch ein | ||||||
04 | gewisses Gewicht zerrissen wird so kann man eine gewisse Länge desselben | ||||||
05 | ausrechnen mit der er durch sein eigenes Gewichte sich abreissen muß | ||||||
06 | die bey allen Dicken eben dieselbe Länge haben wird. Stellt man nun | ||||||
07 | diesen prismatischen Körper umgekehrt (aufwerts) so drukt er auf seine | ||||||
08 | Unterlage eben so stark als wenn er in einer Röhre eingeschlossen und | ||||||
09 | flüßig geworden den Boden drücken wurde. In diesem Falle läßt sich | ||||||
10 | das Moment der Bewegung dieser flüßigen Säule der Grad des Druks | ||||||
11 | der dem Zusammenhang gleich ist berechnen nämlich nach hydraulischen | ||||||
12 | Gesetzen daß sie durch jenen Druk in ihrer Öffnung eine Geschwindigkeit | ||||||
13 | erlangen werde mit der sie zu derselben Höhe springen würde als die | ||||||
14 | Länge des genannten Körpers beträgt; woraus dann auch bey Verschiedenen | ||||||
15 | solchen Körpern wenn sie nicht als ductil sondern vollkommen spröde angenommen | ||||||
16 | werden ein Verhältnis des Zusammenhanges geben würde was | ||||||
17 | ihrer Dichtigkeit (specifischen Schweere) proportionirt wäre. Da dieses | ||||||
18 | aber nicht ist vielmehr gewisse Materien (z. B. Eisen in Vergleichung mit | ||||||
19 | Bley) ein davon ganz abweichendes Verhalten gegen einander darlegen | ||||||
20 | so sieht man daß das Gefüge (die Textur) beym Erstarren der Materie | ||||||
21 | einen Zusammenhang abgebe der durch die Erschütterung der heterogenen | ||||||
22 | darin befindlichen Elemente zwar eine lebendige Kraft als Ursache beweist | ||||||
23 | aber keiner allgemeinen Regel unterworfen blos durch specifische Erfahrung | ||||||
24 | gekannt werden kann. So bewundert z. B. Walleriusg die besondere | ||||||
25 | bindende Kraft der Kalkerde mit dem Kieselsande in einen Teig | ||||||
26 | geknetet und so ist es auch mit dem aus Qvartz Feldspath u. Glimmer | ||||||
27 | zusammengebackenen Granit bewandt wo die heterogenen Theile in einer | ||||||
28 | wäßrigen Mischung stärkere Bindung beweisen als diese Materien abgesondert | ||||||
29 | an sich bemerken lassen. | ||||||
30 | Zur Categorie der Relation gehort. 1. Der Zusammenhang des | ||||||
02 Cylindrischer δ oder δ oder — prismatischer g.Z. | |||||||
03 Block. (Marmor — Eisen) g.Z. | |||||||
04 wird 1. Fassung: zerrissen werden kann so kann mansich eine | |||||||
05 Hinter ausrechnen angesetzter δ//Buchstabe. muß δ und daß be | |||||||
06 eben v.a. aber nun g.Z. | |||||||
08 Unterlage erst: Fläche als δ ein | |||||||
09 Boden δ gedr | |||||||
09-10 läßt sich das erst: ist das | |||||||
10 Säule δ zu berechnen | |||||||
11 nämlich δ daß | |||||||
12 daß δ dieser Flüßigkeit sie de durch — Druk g.Z. Öffnung δ eine | |||||||
13 sie v.a. die | |||||||
17 ihren | |||||||
23 allgemeinen g.Z. unterworfen δ a priori durch δ Erfahr | |||||||
27 Theile δ eine bessere Bindung der Mat | |||||||
30 Oberer Rand. | |||||||
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