Kant: AA XXI, Zweites Convolut , Seite 229 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
||||
| 01 | Der Übergang von einem Obiect der Sinne zum anderen kann nicht | ||||||
| 02 | Erfahrung seyn bey einem dazwischen liegenden Leeren sondern beyde | ||||||
| 03 | können nur vermittelst des dazwischen liegenden Objects der Warnehmung | ||||||
| 04 | welches eine bewegende Kraft und reeller Stoff ist unter einander in | ||||||
| 05 | Einer Erfahrung verbunden seyn | ||||||
| 06 | Also liegt ein reeller Stoff (Wärmestof) zum Grunde der Möglichkeit | ||||||
| 07 | der bewegenden Kräfte und ihrer Verbindung zu einer Erfahrung. | ||||||
| 08 | II. Convolut, IX. Bogen, |
||||||
1. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
| 09 | 2. |
||||||
| 10 | Der wahrnehmbar//leere Zwischenraum ist also eigentlich eine relativ | ||||||
| 11 | auf unseren Sinn dem Grade nach imperceptibele Materie und ist ein | ||||||
| 12 | Gegenstand möglicher aber mittelbarer Erfahrung z. B. der Lichtsmaterie | ||||||
| 13 | die den Raum zwischen dem Auge und dem Gegenstande einnimmt und | ||||||
| 14 | nur durch ihre Erregung ein Gegenstand der Erfahrung werden kann. | ||||||
| 15 | Das wodurch der Raum überhaupt ein Gegenstand möglicher | ||||||
| 16 | Erfahrung (des Messens, der Richtung etc.) wird, ist ein allgemein verbreiteter | ||||||
| 17 | alldurchdringender mit bewegenden Kräften versehener Weltstoff | ||||||
| 18 | dessen Wirklichkeit blos auf dem Princip der Möglichkeit äußerer | ||||||
| 19 | Erfahrung beruht und so a priori nach dem Satz der Identität erkannt | ||||||
| 20 | und bewährt ist; weil ohne diesen Stoff vorauszusetzen ich auch gar | ||||||
| 21 | keine äußere Erfahrung haben könnte: der leere Raum aber kein Gegenstand | ||||||
| 22 | möglicher Erfahrung ist. | ||||||
| 23 | Dieser Stoff also den man Wärmestoff zu nennen im Gebrauche | ||||||
| 24 | hat, unerachtet dieses nur eine besondere Wirkung seiner bewegenden | ||||||
| 25 | Kräfte seyn mag, ist kein hypothetischer Stoff, gedichtet zur Erklärung | ||||||
| 26 | gewisser Erscheinungen sondern wird als Princip der Möglichkeit | ||||||
| 27 | der Erfahrung jener Kräfte postulirt und der Begriff von demselben | ||||||
| 28 | ist die Basis der Verknüpfung a priori aller bewegenden Kräfte der | ||||||
| 29 | Materie ohne welche keine Einheit in dem Verhältnisse des Mannigfaltigen | ||||||
| 30 | derselben in einem Ganzen der Materie gedacht werden könnte. | ||||||
| 01 nicht δ anders | |||||||
| 03 Objects verstümmelt. | |||||||
| 05 Einer v.a. einer | |||||||
| 08 Dieser Bogen rechter Rand oben von Kant mit: Übergang 4 vid. Übergang 2 S. 2 unten signiert. | |||||||
| 09 2. δ Axiom | |||||||
| 10 also g.Z. eine δ an sich | |||||||
| 10-11 relativ — nach g.Z., dem Grade nach g.Z. am Rande. | |||||||
| 12 Gegenstand die ersten beiden Silben verbessert. möglicher v.a. mögliche | |||||||
| 13 den Raum g.Z. am Rande. | |||||||
| 17 alldurchdringender δ Weltstoff | |||||||
| 19 so g.Z. | |||||||
| 24 eine δ Wi bewegende | |||||||
| 28 Basis B v.a. b | |||||||
| 29 ohne Welcher Einheit δ der | |||||||
| 30 derselben δ gedacht könnte. Von hier an oberer Rand derfolgenden Seite, durch verte verbunden. | |||||||
| [ Seite 228 ] [ Seite 230 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
|||||||