Kant: AA XXI, Zweites Convolut , Seite 195 |
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| 01 | Die Eintheilung in mechanisch// und dynamischbewegende Kräfte | ||||||
| 02 | setzt die letztere als Bedingung der Möglichkeit der ersteren voraus d. i. | ||||||
| 03 | als Maschine kann ein Körper nur bewegende Kraft haben wenn seine | ||||||
| 04 | Theile so auf einander wirken daß sie einander die Form welche zum | ||||||
| 05 | Mechanism desselben erforderlich ist nicht verändern sondern ihrer Veränderung | ||||||
| 06 | hinreichend entgegen wirken. | ||||||
| 07 | Die sogenannte Mathematische Anfangsgründe der NW thun also | ||||||
| 08 | für sich nichts um den Übergang von den metaphysischen zur Physik | ||||||
| 09 | nach Principien zu begründen welche lediglich aus philosophischen entspringen | ||||||
| 10 | können und überhaupt ist zwar Mathematik das größte und | ||||||
| 11 | beste Instrument für das Vernunfterkentnis überhaupt so wohl zur | ||||||
| 12 | Cultur und Erweiterung der Erkentnis a priori als auch der Evidenz | ||||||
| 13 | des Wissenschaftlichen was sie vorträgt. — Wenn wir nach dem Endzweck | ||||||
| 14 | derselben fragen nicht nach den Kunstzwecken welche blos Gewinn des | ||||||
| 15 | Erwerbs gewisser beabsichteten Vortheile für die Sinne so kann | ||||||
| 16 | sie nur dem was die Vernunft als etwas das nicht blos einen bedingten | ||||||
| 17 | sondern absoluten Werth hat d. i. was den Menschen an sich zweckmä | ||||||
| 18 | d. i. innerlich besser macht mithin der Philosophie den höchsten Preis | ||||||
| 19 | zugestehen. | ||||||
| 20 | § |
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| 21 | Alle die Sinne bewegende Kräfte der Materie begründen Vorstellungen | ||||||
| 22 | derselben nur als Erscheinungen nicht als von Dingen an | ||||||
| 23 | sich selbst und das ist auch der Grund weswegen sie nicht zu dem practisch | ||||||
| 24 | hinleiten was an sich selbst Zweck und schlechthin gut ist und den | ||||||
| 25 | inneren Werth des Menschen (seine Würdigkeit glücklich zu seyn) ausmacht. | ||||||
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| 27 | Wenn es auch keine directe Beweise von der Wesenlosigkeit der | ||||||
| 28 | Gegenstände der Sinne als Dinge an sich selbst gibt so kann die Mathematik | ||||||
| 29 | es durch die Formen ihrer Erscheinung in der Anschauung a priori | ||||||
| 30 | apagogisch mit Evidenz darthun. — De Luc glaubt etwas Besonderes | ||||||
| 31 | gesagt zu haben wenn er spricht er könne das ganze Universum in einer | ||||||
| 32 | Nusschale und jener Derwisch die ganze verflossene Zeit in der Bewegung | ||||||
| 33 | eines einzigen Kopfnickens begreiflich machen | ||||||
| 04 Theile g.Z. die v.a. der | |||||||
| 08 metaphysischen verstümmelt. | |||||||
| 09 welcher lediglich (Ct.) aus v.a. auf | |||||||
| 13 des v.a. der | |||||||
| 15 Sinne v.a. Sinnen lies: Vortheile . . . beabsichtigen ? | |||||||
| 16 nur g.Z. das v.a. daß | |||||||
| 17-18 an — d. i. s.Z., zweckmäß | |||||||
| 18 mithin erst: d. i. | |||||||
| 24 Zweck δ ist | |||||||
| 28 selbst so (R.: gäbe ) | |||||||
| 32 jener δ gan | |||||||
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