Kant: AA XXI, Erstes Convolut , Seite 092

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 alles moralisch gute will und allen Weltwesen innigst gegenwärtig (omnipraesentißimum)      
  02 ist, ist die Idee von Gott.      
           
  03 Daß diese Idee objective Realität habe d. i. der Vernunft jedes      
  04 nicht ganz thierisch verkrüppelten Menschen dem moralischen Gesetze      
  05 gemäße Kraft habe und der Mensch zu sich selbst unausweichlich gestehen      
  06 müsse: es Ist ein und zwar nur Ein Gott bedarf keines Beweises seiner      
  07 Existentz gleich als eines Naturwesens sondern liegt schon im entwickelten      
  08 Begriffe dieser Idee nach dem Princip der Identität: die bloße Form      
  09 macht hier das Seyn des Dinges aus. Der aufgeklärte Mensch kann nicht      
  10 anders als sich selbst verdammen oder entschuldigen und der in ihm das      
  11 Urtheil spricht (die moralisch//practische Vernunft) kan zwar durch sinnliche      
  12 Antriebe dahin betäubt werden an etc.      
           
  13 Ob ein Gott in der Natur sey (gleichsam als Weltseele) kann nicht      
  14 gefragt werden denn dieser Begriff ist contradictorisch; aber in der moralisch//practischen      
  15 Vernunft und dem categorischen Imperativ offenbart      
  16 er sich      
           
  17 Transsc: Phil. ist das System des reinen Idealismus der Selbstbestimmung      
  18 des denkenden Subjects durch synthetische Grundsätze a priori      
  19 aus Begriffen vermittelst deren dieses sich selbst zu einem Object constituirt      
  20 und die Form macht hier den ganzen Gegenstand selbst aus.      
           
  21 Die Gegenstände der Tr.Ph. sind nicht Objecte der Warnehmung      
  22 d. i. dieses philosophische Princip ist nicht empirisch und selbst das Princip      
  23 der Möglichkeit der Erfahrung (als etwas Subjectives) deren es nicht      
  24 mehrere (nicht Erfahrungen) geben kann gehört zur Tr.Phil. Die      
  25 Transs. Phil. enthält ein in seinen Grenzen eingeschlossenes System      
  26 aber nur dem Formalen ihres Objects nach (die Mathematik obgleich      
  27 synthetisches Erkentnis a priori ist nur Instrument der Tr. Ph.)      
           
  28 Sie ist die von allem Inhalt (d. i. allen Gegenständen) abstrahirende      
  29 synthetische Erkentnis a priori aus Begriffen also blos das Formale des      
  30 theoretisch speculativen und moralisch practischen sich selbst bestimmenden      
  31 Subjects. (Die Autonomie der Ideen nicht aus der Erfahrung sondern      
  32 für die Erfahrung nicht als einem Aggregat der Warnehmungen sondern      
  33 als Princip sie als Einheit a priori zu begründen)      
           
           
    03 d. i. Ad. ergänzt: in      
    05 gemäße v.a. gemäs unausweichlich δ sagen      
    07 gleich g.Z. entwicketen (g.Z.)      
    11 zwar δ auf      
    16 Spat. 1 Zeile.      
    18 Grundsätze erst: Begriffe      
    22 Princip v.a. die Principien      
    23 deren v.a. die      
    24 gehören statt: gehört      
    27 u. 33 Schlußklammer fehlt.      
    29 synth. a priori — Begriffen s.Z. das Formale v.a. des Formalen ?      
    30 sich selbst darüber δ: des Subjects      
    33 Schlußklammer fehlt.      
           
           
     

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