Kant: AA XXI, Erstes Convolut , Seite 033 |
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Text (Kant):
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01 | § 2 |
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02 | Der zweyte blos analytische Satz der aus jenem Begriffe abfließt | ||||||
03 | ist der: daß wenn man einräumt es sey ein Gott aus ihm auch der | ||||||
04 | identisch hervorgeht es sey ein Einiger Gott weil das All der Dinge da | ||||||
05 | dieses nur ein Einziges von derselben Qvalität ist keine Mehrheit zulaßt | ||||||
06 | mithin nicht gesagt ja auch nicht gedacht werden kann es sind Götter. — | ||||||
07 | Denn der Begriff oder die Idee von Gott ist 1) die von einem höchsten | ||||||
08 | Wesen: (Ens summum) 2) Von einem höchsten Verstandeswesen d. i. einer | ||||||
09 | Person (Summa intelligentia) 3) dem Urqvelle alles dessen was unbedingt | ||||||
10 | Zweck seyn mag (summum bonum) das Ideal der moralisch//practischen | ||||||
11 | Vernunft und allem was diesem zur Regel dienen kann das Urbild (archetypon) | ||||||
12 | und Architekt der Welt aber obzwar nur in unendlicher Annäherung | ||||||
13 | dienen kann. Wir schauen Ihn an gleich als in einem Spiegel: nie | ||||||
14 | von Angesicht zu Angesicht | ||||||
15 | Er ist nicht die Weltseele (anima mundi) nicht ein Weltgeist (spiritus, | ||||||
16 | nicht demiurgus) als untergeordneter Weltbaumeister | ||||||
17 | Der Begriff von diesem Wesen stellt ein Gedankending (ens rationis) | ||||||
18 | vor als der höchsten Wesen aller Qvalität nach (Ens summum, summa Intelligentia, | ||||||
19 | summum Bonum) Die erste in der Macht die zweyte in der Erkentnis | ||||||
20 | als allwissend die dritte in der Allweisheit d. i. in dem was zu | ||||||
21 | allen wahren Zwecken gezählt werden kann. — Wenn ein solches Wesen | ||||||
22 | existirt so kann es nur ein Einiges seyn es giebt nicht Götter sondern die | ||||||
23 | als solche in der mehreren Zahl angenommen werden wenn Gott als Ideal | ||||||
24 | der größten Vollkommenheit gedacht (angebetet) wird sind Idole (Götzen, | ||||||
25 | nicht Götter). Das Maximum jeder Art wenn es ein All bezeichnet kann | ||||||
26 | nur Eines seyn im logischen Gegenverhältnisse dieses Begrifs mit dem | ||||||
27 | der Welt die als Universum auch ein Absolutes All bezeichnet und es | ||||||
28 | kann nur Eine Welt gedacht werden die Mehrheit der Welten (pluralitas | ||||||
29 | mundorum i.e. vniversitatis rerum) ist ein Wiederspruch in sich selbst | ||||||
02 analytische v.a. analysische | |||||||
03 der δ ande abfließt | |||||||
04 identisch hervorgeht g.Z. am Rande. Über das All angesetzt: der Begrif (2. Fassung). | |||||||
05 v.a. einziges ? | |||||||
06 ja — gedacht g.Z. am Rande. es δ gie | |||||||
07 1) g.Z. | |||||||
08 2) v.a. a)? Verstandeswesen δ und | |||||||
09 was δ Zweck | |||||||
12 und — Welt g.Z. am Rande. | |||||||
13 gleich als g.Z. (Haken versehentlich nach in). | |||||||
15 Weltseele δ oder spiritus (anima mundi) g.Z. | |||||||
16 nicht g.Z. | |||||||
17 Auf dem freien Raum neben der Überschrift der Seite und amrechten Rande; Fortsetzung am rechten Rande. | |||||||
18 Lies: des höchsten Wesens Wesen δ in | |||||||
19 der δ Weis | |||||||
20 als δ Weisheit dahinter noch einmal: als d. i. g.Z. | |||||||
21 allen g.Z. | |||||||
22 Vor es Anfangsklammer giebt g.Z. | |||||||
25 Schlußklammer fehlt. wenn v.a. ? | |||||||
26 Nach seyn Spatium 2 Zeilen. logischen g.Z. | |||||||
27 die mit R.; i.O. das (v.a.?) dahinter δ auch | |||||||
28 Nach werden 2 Zeilen Spatium. | |||||||
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