Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 212 |
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| 01 | Producten eine Form voraussetzen kann, die nach allgemeinen, für uns | ||||||
| 02 | erkennbaren Gesetzen möglich ist. Denn dürften wir dieses nicht voraussetzen | ||||||
| 03 | und legten unserer Behandlung der empirischen Vorstellungen | ||||||
| 04 | dieses Princip nicht zum Grunde, so würde alles Reflectiren bloß aufs | ||||||
| 05 | Gerathewohl und blind, mithin ohne gegründete Erwartung ihrer Zusammenstimmung | ||||||
| 06 | mit der Natur, angestellt werden. | ||||||
| 07 | In Ansehung der allgemeinen Naturbegriffe, unter denen überhaupt | ||||||
| 08 | ein Erfahrungsbegrif (ohne besondere empirische Bestimmung) | ||||||
| 09 | allererst möglich ist, hat die Reflexion im Begriffe einer Natur überhaupt, | ||||||
| 10 | d.i. im Verstande, schon ihre Anweisung, und die Urtheilskraft | ||||||
| 11 | bedarf keines besondern Princips der Reflexion, sondern schematisirt | ||||||
| 12 | dieselbe a priori und wendet diese Schemata auf jede empirische Synthesis | ||||||
| 13 | an, ohne welche gar kein Erfahrungsurtheil möglich wäre. Die | ||||||
| 14 | Urtheilskraft ist hier in ihrer Reflexion zugleich bestimmend und der | ||||||
| 15 | transscendentale Schematism derselben dient ihr zugleich zur Regel, | ||||||
| 16 | unter der gegebene empirische Anschauungen subsumirt werden. | ||||||
| 17 | (Fortsetzung der Fußnote von Seite 211) ihm in der Form manches gemein haben, aufzuzeigen habe, darüber lehrt sie | ||||||
| 18 | nichts; vielmehr ist diese Bedingung der Möglichkeit der Anwendung der Logik | ||||||
| 19 | auf die Natur, ein Princip der Vorstellung der Natur, als eines Systems für | ||||||
| 20 | unsere Urtheilskraft, in welchem das Mannigfaltige, in Gattungen und Arten | ||||||
| 21 | eingetheilt, es möglich macht, alle vorkommende Naturformen durch Vergleichung | ||||||
| 22 | auf Begriffe (von mehrerer oder minderer Allgemeinheit) zu bringen. Nun | ||||||
| 23 | lehrt zwar schon der reine Verstand, (aber auch durch synthetische Grundsätze), | ||||||
| 24 | alle Dinge der Natur als in einem transscendentalen System nach Begriffen | ||||||
| 25 | a priori (den Kategorien) enthalten zu denken; allein die Urtheilskraft, die auch | ||||||
| 26 | zu empirischen Vorstellungen, als solchen, Begriffe sucht (die reflectirende), | ||||||
| 27 | muß noch überdem zu diesem Behuf annehmen, daß die Natur in ihrer grenzenlosen | ||||||
| 28 | Mannigfaltigkeit eine solche Eintheilung derselben in Gattungen und | ||||||
| 29 | Arten getroffen habe, die es unserer Urtheilskraft möglich macht, in der Vergleichung | ||||||
| 30 | der Naturformen Einhelligkeit anzutreffen und zu empirischen Begriffen, | ||||||
| 31 | und dem Zusammenhange derselben untereinander, durch Aufsteigen | ||||||
| 32 | zu allgemeinern gleichfalls empirischen Begriffen zu gelangen: d.i. die Urtheilskraft | ||||||
| 33 | setzt ein System der Natur auch nach empirischen Gesetzen voraus, | ||||||
| 34 | und dieses a priori, folglich durch ein transscendentales Princip. | ||||||
| 06 Kein Komma. | |||||||
| 10 Kein Komma vor: und | |||||||
| 13 kein Erfahrungsurtheil erst: keine Wahrnehmung eines Objects (Kant). | |||||||
| 16 Anschauungen erst: Vorstellungen | |||||||
| 21 alle — Naturformen g.Z. (Kant), erst: empirische Vorstellungen | |||||||
| 23 u. 26 Komma vor statt hinter der Klammer. | |||||||
| 27 noch überdem g.Z. am Rande (Kant). | |||||||
| 28 Mannigfaltigkeit δ dennoch | |||||||
| 31 und — Zusammenhange erste Fassung: imgleichen den Zusammenhang (Kant). | |||||||
| 32 gleichfalls g.Z. am Rande (Kant). | |||||||
| 34 durch ein erst: als (Kant). | |||||||
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