Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 198 |
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Text (Kant):
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01 | von dieser entlehnen, um die Vorstellung eines Objects in der Wirklichkeit | ||||||
02 | darzustellen. | ||||||
03 | Practische Sätze also, die dem Inhalte nach blos die Möglichkeit | ||||||
04 | eines vorgestellten Objekts (durch willkührliche Handlung) betreffen, | ||||||
05 | sind nur Anwendungen einer vollständigen theoretischen Erkenntniß | ||||||
06 | und können keinen besondern Theil einer Wissenschaft ausmachen. Eine | ||||||
07 | practische Geometrie, als abgesonderte Wissenschaft, ist ein Unding: | ||||||
08 | obgleich noch so viel practische Sätze in dieser reinen Wissenschaft enthalten | ||||||
09 | sind, deren die meisten als Probleme einer besonderen Anweisung | ||||||
10 | zur Auflösung bedürfen. Die Aufgabe: mit einer gegebenen Linie | ||||||
11 | und einem gegebenen rechten Winkel ein Quadrat zu construiren, ist | ||||||
12 | ein practischer Satz, aber reine Folgerung aus der Theorie. Auch kann | ||||||
13 | sich die Feldmeßkunst (agrimensoria) den Namen einer practischen | ||||||
14 | Geometrie keineswegs anmaßen und ein besonderer Teil der Geometrie | ||||||
15 | überhaupt heissen, sondern gehört in Scholien der letzteren, | ||||||
16 | nämlich den Gebrauch dieser Wissenschaft zu Geschäften.* | ||||||
17 | Selbst in einer Wissenschaft der Natur, so fern sie auf empirischen | ||||||
18 | Principien beruht, nämlich der eigentlichen Physik, können die practischen | ||||||
19 | Vorrichtungen, um verborgene Naturgesetze zu entdecken, unter dem | ||||||
20 | Namen der Experimentalphysik, zu der Benennung einer practischen | ||||||
21 | Physik (die eben so wohl ein Unding ist), als eines Theils der Naturphilosophie, | ||||||
22 | * Diese reine und eben darum erhabene Wissenschaft scheint sich etwas | ||||||
23 | von ihrer Würde zu vergeben, wenn sie gesteht, daß sie, als Elementargeometrie, | ||||||
24 | obzwar nur zwey, Werkzeuge zur Construction ihrer Begriffe brauche, nämlich | ||||||
25 | den Zirkel und das Lineal, welche Construction sie allein geometrisch, die der | ||||||
26 | höheren Geometrie dagegen mechanisch nennt, weil zu der Construction der | ||||||
27 | Begriffe der letzteren zusammengesetztere Maschinen erfodert werden. Allein | ||||||
28 | man versteht auch unter den ersteren nicht die wirkliche Werkzeuge (circinus | ||||||
29 | et regula), welche niemals mit mathematischer Präcision jene Gestalten geben | ||||||
30 | könnten, sondern sie sollen nur die einfachste Darstellungsarten der Einbildungskraft | ||||||
31 | a priori bedeuten, der kein Instrument es gleich thun kann. | ||||||
01 dieser v.a. diesen (Kant?). Objects δ nach dem ersteren | |||||||
05 Anwendungen g.Z. (Kant); erst: Corollarien | |||||||
07 Über practische angesetzt, verwischt: abgeson als — Wissenschaft g.Z. (s.Z.?) (Kant). | |||||||
09 einer g.Z. (Kant), erst: ihre besonderen v.a. besondere | |||||||
10 bedürfen. δ: darin enthalten sind | |||||||
12 reine? | |||||||
14 und ein g.Z. (Kant), erst: als | |||||||
15 heissen, g.Z. (Kant). | |||||||
16 dieser g.Z. (Kant) erst: jener | |||||||
21 eines v.a. einer | |||||||
22 scheint g.Z., erst: vergiebt | |||||||
23 zu vergeben g.Z. am Rande. als Elementargeometrie g.Z. am Rande, im Text δ doch, | |||||||
25 Lineal, δ de die g.Z. | |||||||
26 Geometrie δ ihre | |||||||
22-31 Die Anmerkung g.Z. von Kant. | |||||||
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