Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 187 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
||||
| 01 | In disputen ist die ruhige Stellung des Gemüths mit Gütigkeit | ||||||
| 02 | und Nachsicht gegen den Streitenden verbunden ein Zeichen daß man | ||||||
| 03 | im Besitz der Macht sey wodurch der Verstand seines Sieges gewis ist. | ||||||
| 04 | So wie Rom die Acker verkaufte worauf Hannibal stand. | ||||||
| 05 | Wenig menschen werden mit ruhigem Gemüthe wenn sie unter den | ||||||
| 06 | Augen einer großen Menge seyn ihr Gespötte u. Verachtung ertragen | ||||||
| 07 | ob sie gleich wissen daß sie alle Unwissende oder thoren seyn. Die große | ||||||
| 08 | Menge macht jederzeit Ehrfurcht ja so gar die Zuhörer erkalten vor | ||||||
| 09 | Schrecken über den Fehltritt dessen der sich in ihrer Gegenwart blosstellt | ||||||
| 10 | obgleich ein jeder einzelner wenn er allein mit dem Redner wäre | ||||||
| 11 | wenig verkleinerliches in seiner Misbilligung finden würde. Ist aber die | ||||||
| 12 | große Menge abwesend so kan ein gesetzter Mann sehr wohl ihr Urtheil | ||||||
| 13 | mit völliger Gleichgültigkeit ansehen. | ||||||
| 14 | Dem Manne ziert in Ansehung des Schönen gegenstandes sehr | ||||||
| 15 | wohl eine heftige Leidenschaft Verlegenheit u. Schmachtende Sehnsucht | ||||||
| 16 | an dem Weibe aber ruhige Zärtlichkeit. Es läßt nicht gut daß die | ||||||
| 17 | Frau sich dem Manne anbiete oder seinen Liebeserklärungen zuvorkomme. | ||||||
| 18 | Denn der so allein die Macht hat muß nothwendig abhängig | ||||||
| 19 | von derjenigen seyn welche nichts wie Reitze hat u. diese muß sich des | ||||||
| 20 | Werths ihrer Reitze bewust seyn sonst wäre keine Gleichheit sondern | ||||||
| 21 | Sclaverey | ||||||
| 22 | Das mechanische im Lachen ist die erschütterung des zwergfelles | ||||||
| 23 | und der Lunge imgleichen die verzogene Mine da der Mund von ander | ||||||
| 24 | gezogen wird etc. Frauenzimmer u. dicke Leute lachen gerne. Man lacht | ||||||
| 25 | am heftigsten wenn man sich ernsthaft halten soll. Man lacht am starksten | ||||||
| 26 | über den der ernsthaft aussieht Das starke Lachen ermüdet bricht sich | ||||||
| 27 | wie Traurigkeit durch trähnen. Das Lachen das durch Kitzeln erregt | ||||||
| 28 | wird ist zugleich sehr beschwerlich das aber durch vorstellung belustigend | ||||||
| 29 | doch aber kan es bis zu convulsionen kommen. Über wen ich lache selbst | ||||||
| 30 | denn wenn ich von ihm schaden leide kann ich nicht mehr böse seyn. Die | ||||||
| 31 | Erinnerung des Lächerlichen erfreuet sehr nützt sich auch nicht so leicht ab | ||||||
| 13 Kurzer Trennungsstrich. | |||||||
| 14 des v.a. der | |||||||
| 22 Zweite Seite. | |||||||
| 27 durch Sigel (beidemal). daß durch Kitzeln? Kützeln? | |||||||
| 28 durch Sigel. | |||||||
| [ Seite 186 ] [ Seite 188 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
|||||||