Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 145 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
||||
01 | der freyen Willkühr als einer Ursache der Möglichkeit ist weit großer | ||||||
02 | als alle andere Ursachen des guten wenn sie gleich die Wirklichkeit hervorbrächten | ||||||
03 | |||||||
04 | Habitus actionis e voluntate singulari est solipsismus Moralis | ||||||
05 | Habitus actionis e voluntate communi est justitia Moralis | ||||||
06 | Das Gefühl der Lust u. unlust ist entweder über das wogegen wir | ||||||
07 | leidend seyn oder über uns selbst als ein thätig principium durch Freyheit | ||||||
08 | vor dem Guten u. Bösen. Das letztere ist das moralische Gefühl | ||||||
09 | Das vergangene physische Böse erfreut uns aber das moralische betrübt | ||||||
10 | uns und es ist eine gantz andre Freude über das Gute was uns | ||||||
11 | zufällt und das was wir thun. | ||||||
12 | Wir haben wenig Gefühl vor andrer Zustand wenn er bose oder gut ist | ||||||
13 | ausser in so ferne wir uns machtig fühlen jenen zu heben diesen zu befördern. | ||||||
14 | Die Sympathie ist ein Instinkt der nur bey seltenen u. sehr wichtigen | ||||||
15 | Gelegenheiten würkt die andre Wirkungen derselben sind gekünstelt. | ||||||
16 | Weil die großeste Innere Vollkommenheit u. daraus entspringende | ||||||
17 | Vollkommenheit in der Unterordnung der gesamten Vermogen u. empfanglichkeiten | ||||||
18 | unter der freyen Willkühr bestehet so muß das Gefühl | ||||||
19 | vor die bonitat der Willkühr unmittelbar weit anders u. auch großer | ||||||
20 | seyn als alle die gute Folgen die dadurch können actuirt werden. | ||||||
21 | Diese Willkühr enthält nun so wohl den blos eigenen als auch den | ||||||
22 | allgemeinen Willen oder es betrachtet sich der Mensch zugleich in consensu | ||||||
23 | mit dem allgemeinen Willen. | ||||||
24 | Dasjenige was durch den allgemeinen Willen nothwendig ist ist eine | ||||||
25 | Schuldigkeit was | ||||||
26 | Bey den Franzosen reift der Gedanke nicht durch Gründe ja er | ||||||
27 | erwartet dieser ihre Auswikelung u. prüfung nicht. Der deutsche sucht | ||||||
28 | Gründe zu allen Gedanken u. bessert aus ist geduldig | ||||||
02 Ursachen? Ursache? | |||||||
02-03 hervorbrächten? hervorbrachte? hervorbrachten? | |||||||
04 e pl? ex? (erste Fassung: Actio et). | |||||||
05 Habitus — voluntate und: est und: Moralis durch Striche angedeutet. | |||||||
06 Durchschuß zu S. 88; Blei 43. wogegen v.a.? | |||||||
07 durch Sigel. | |||||||
08 vor? von? | |||||||
09 Das v.a. was? Böse δ kränkt | |||||||
16 großeste δ Gl | |||||||
18 daß statt: das | |||||||
20 actuirt zweifelhaft. | |||||||
21 so wohl g.Z., erst: entweder | |||||||
24 durch Sigel. | |||||||
25 Bricht ab. | |||||||
26 Druckseite 88, oberer Rand. Dunkelbraune Schrift. reift g.Z., erst: wird durch Sigel, nicht durch g.Z., erst: eher fertig als (erste Fassung: wird der Gedanke eher fertig als die Gründe). | |||||||
[ Seite 144 ] [ Seite 146 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |