Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 096

     
           
 

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  01 Die verhältnisweise schätzung ist noch von der Ehre unterschieden.      
           
  02 Die Keuschheit kann nicht ein Mangel der verliebten Leidenschaft      
  03 seyn denn alsdenn ist sie wirklich ein Fehler wenn nemlich diese Leidenschaft      
  04 zu klein vor den gantzen Zwek ist doch ist sie so ferne gut als sie dem      
  05 Alter u. dem Vermögen angemessen ist nur ist diese bonitaet nicht      
  06 moralisch.      
           
  07 Die Keuschheit zu Erhalten ist entweder eine unmittelbare Schamhaftigkeit      
  08 (eine Besorgnis seine Geschlechtseigenschaft verächtlich zu      
  09 machen) oder eine mittelbare eine Folge aus dem allgemeinen Begriff      
  10 von Ehre. Diese letztere ist entweder blos eine Besorgnis sich keine      
  11 Schande zuzuziehen u. die ist ein verwahrungsmittel der Tugend wowieder      
  12 viel Anstalten können gemacht werden, oder eine zärtliche Reitzbarkeit      
  13 eines innern selbsttadels in so ferne er mit Aufrichtigkeit verbunden ist      
  14 u. sich nicht zu verheelen vermag also sich im erröthen zeiget diese Eigenschaft      
  15 ist das beste Verwahrungsmittel      
           
           
    01 Längerer Trennungsstrich; im Folgenden kleinere Schrift und braune Tinte.      
    02 Vor Die δ: Wenn      
    03 wie statt: sie      
    05 u. g.Z.      
    07 Keuschheit δ: an dem Manne      
    10-11 keinen Schaden?      
    12 werden Kommapunkt.      
    15 Kurzer Trennungsstrich; das Folgende kleinste, enge Schrift. Gleiche Tinte.      
           
           
     

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