Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 068 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
||||
01 | Wir gehören gleichsam zu den göttlichen Sachen und sind durch ihn u. | ||||||
02 | seinen Willen Es kann manches dem Willen Gottes gemaß seyn was | ||||||
03 | aus inneren Bewegungsgründen gar nicht gut wäre e. g. seinen Sohn | ||||||
04 | zu schlachten. Die bonitat des Gehorsams beruht nun darauf. Mein | ||||||
05 | Wille nach seiner Bestimmung ist jederzeit dem Willen Gottes unterworfen, | ||||||
06 | er stimmt also mit sich selbst am besten zusammen wenn er mit | ||||||
07 | dem göttlichen zusammenstimmt u. es ist unmoglich daß es böse sey dem | ||||||
08 | gottlichen Willen gemaß zu seyn | ||||||
09 | Die Frau sucht das Vergnügen u. erwartet die Bedürfnisse von | ||||||
10 | Andern der Mann sucht die Bedürfnisse u. erwartet das Vergnügen | ||||||
11 | vom Weibe. Wenn beyde die Bedürfnisse suchen so sind sie wohl einig | ||||||
12 | aber karg wenn beyde das Vergnügen suchen so sind sie läppisch | ||||||
13 | Der Mann findet mehr Vergnügen einer Frau Annehmlichkeit zu | ||||||
14 | machen als die Frau doch will diese scheinen eher es zu ertheilen als | ||||||
15 | zu geniessen; weil freylich das erstere ihre Hauptbestimmung ist dagegen | ||||||
16 | gesteht sie es die Bedürfnisse empfangen zu haben | ||||||
17 | Ich weiß nicht was diejenige welche ihre Eingebildete Bedürfnisse | ||||||
18 | vor billig u. natürlich halten in einer Vorsehung vor Trost finden konnen | ||||||
19 | die deren Erfüllung ihnen versagt. Ich der ich gewis weis daß ich keine | ||||||
20 | übel erleide als die ich mir selbst zuziehe u. es nur auf mich ankommt | ||||||
21 | durch die Güte der gottlichen Anordnung glücklich zu seyn werde niemals | ||||||
22 | gegen sie murren | ||||||
23 | Wenn jetzt eine Frau einen zwanzigjährigen Mann heyrathet so | ||||||
24 | nimmt sie sich einen Laffen. Die Ursache ist unter andern weil dieser | ||||||
25 | noch nicht die betrügliche Kunst der Weiber hat kennen lernen besser u. | ||||||
26 | angenehmer zu scheinen als sie sind. Daher macht er einen schlechten | ||||||
27 | Ehemann weil er immer glaubt daß er wohl besser hätte wählen können | ||||||
28 | oder auch weil er wirklich sich vergafft u. schlecht gewählt hat. Kennt | ||||||
01 Schrift wieder dem ersten Absatz ähnelnd. Absatz nicht eingerückt. | |||||||
01 u. 21 durch Sigel. | |||||||
02 seinen Willen δ die | |||||||
04 nun? nie? | |||||||
05 seiner Bestimmung? seinen Bestimmungen. | |||||||
05-06 unterworfen Kommapunkt. | |||||||
07 das (statt: daß) δ dasj | |||||||
08 Kurzer Trennungsstrich. Das Folgende in kleiner Schrift, schwarzer Tinte. | |||||||
14 als g.Z. | |||||||
17 38. Seite, Durchschuß. Braune Schrift. | |||||||
18 natürl. | |||||||
19 das ich | |||||||
22 Kurzer Trennungsstrich. Kurzes Spatium, darunter die Bemerkung 69, 8 — 9. | |||||||
24 andern? anderm? anderen?? | |||||||
[ Seite 067 ] [ Seite 069 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |