Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 038

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Wie viel Jahrhunderte sind verfloßen ehe ächte Wissenschaften waren      
  02 u. wie viel Nationen sind in der Welt die sie niemals haben werden.      
           
  03 Man muß nicht sagen die Natur berufe uns zu Wissenschaften weil      
  04 sie uns Fähigkeiten dazu gegeben hat denn was die Lust anlangt die kan      
  05 blos gekünstelt seyn. Da die Verfänglichkeit der Wissenschaften erwiesen      
  06 ist so ist vielmehr zu urtheilen: wir haben eine Fähigkeit des Verstandes      
  07 die weiter geht als unsre Bestimmung in diesem Leben es wird demnach      
  08 ein ander Leben geben. Wenn wir diese hier auszuwickeln suchen so      
  09 werden wir unserem Posten schlecht ein gnüge thun. Eine Raupe die da      
  10 empfände daß sie ein Papillon werden solle.      
           
  11 Gelehrte glauben es sey alles um ihretwillen. Adliche auch Wenn      
  12 man durch das öde Frankreich gereisst ist so kan man sich bey der Academie      
  13 der Wissenschaften oder in den Gesellschaften von gutem Tone wieder      
  14 trösten so wie wenn man von allen Bettlern im Kirchenstaat sich glücklich      
  15 loos gemacht hat man in Rom sich bis zur Trunkenheit über die Pracht      
  16 der Kirchen und der Alterthümer erfreuen kan      
           
           
    01 ächte v.a. echte?      
    02 Nationen N v.a. n?      
    03 nicht Sigel.      
    05 Verfänglichkeit zweifelhaft. Das in der ersten Silbe verbesserte Wort kann auch heißen: Umfänglichkeit Unverfüglichkeit      
    06 Verstandes δ geh      
    07 unsre v.a.?      
    09 unserem? unseren?      
    10 Papillon? Nach der Endung wie: Papillion      
    12 gereisst? gereiset??      
    13 von gutem? vom guten?      
           
           
     

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