Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 031 |
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| 01 | von Menschen setzen wolte so müste ich arm sein konnen ohne es zu | ||||||
| 02 | fühlen und gring gehalten ohne es zu achten. Wäre ich aber ein Reicher | ||||||
| 03 | so würde ich vornemlich in meine Vergnügen Freyheit von Sachen u. | ||||||
| 04 | von Menschen hineinbringen. Ich würde mir nicht mit Dingen als | ||||||
| 05 | Gästen Pferden Unterthanen überladen über deren Verlust ich mü | ||||||
| 06 | besorgt seyn. Ich würde keine Juwelen haben weil ich sie verlieren kann etc. | ||||||
| 07 | Ich würde mich dem Wahne andrer gemäß einrichten damit er mir nicht | ||||||
| 08 | wirklich schade z.B. meinen Umgang verringern aber nicht damit er | ||||||
| 09 | mir Beqvemlichkeit mache. | ||||||
| 10 | Wie die Freyheit im eigentlichen Verstande (die moralische nicht die | ||||||
| 11 | metaphysische) das oberste principium aller tugend sey und auch aller | ||||||
| 12 | Glückseeligkeit | ||||||
| 13 | Es ist nothig einzusehen wie spät sich die Kunst die Zierlichkeit u. | ||||||
| 14 | gesittete Verfassung hervorfinden u. wie sie sich in einigen Weltgegenden | ||||||
| 15 | (e. g. wo keine Hausthiere sind) niemals finde damit man das was der | ||||||
| 16 | Natur fremd u. zufallig ist von dem unterscheide was ihr natürlich ist. | ||||||
| 17 | Wenn man die Glückseeligkeit des Wilden erwegt so ist es nicht um in die | ||||||
| 18 | Wälder zu kehren sondern nur um zu sehen was man verloren habe | ||||||
| 19 | indem man andrerseits gewinnet. Damit man in dem Genusse u. Gebrauch | ||||||
| 20 | der Geselligen Üppigkeit nicht mit unglücklichen u. unnatürlichen | ||||||
| 21 | Neigungen daran klebe u. ein gesitteter Mensch der Natur bleibe. Jene | ||||||
| 22 | Betrachtung dienet zum Richtmaaße. Denn niemals schafft die Natur | ||||||
| 23 | eine Menschen zum Bürger und seine Neigungen seine Bestrebungen | ||||||
| 24 | sind blos auf den einfältigen Zustand des Lebens abgezielt. | ||||||
| 25 | Es scheinet bey den mehresten andern Geschöpfen ihre Hauptbestimmung | ||||||
| 26 | zu seyn daß sie leben u. daß ihre Art lebe | ||||||
| 27 | Wenn ich dieses beym Menschen voraussetze so muß ich den gemeinsten | ||||||
| 28 | Wilden nicht verachten | ||||||
| 03 meine? meinen? | |||||||
| 05 über v.a. deren | |||||||
| 07 würde δ: weder meine Kleidung | |||||||
| 07, 10 u. 28 nicht Sigel. | |||||||
| 11 sey v.a. sein? | |||||||
| 14 Wie sie in | |||||||
| 15 Anfangsklammer verkleckst. | |||||||
| 16 was? das? natürl. | |||||||
| 17 in die die v.a. den | |||||||
| 19 man δ mitten (mithin?) | |||||||
| 20 unnatürl. | |||||||
| 24 Dieser Absatz nach oben und unten durch (kurze) waagerechte Striche abgegrenzt. | |||||||
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