Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 304

		Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 304

	Zeile:	Text:
		7291. ψ? φ? Pr 78. In § 121:
	02	Strafen können nur gerecht seyn, so fern sie von einem gütigen Wesen
	03	ausgeübt sind, aber nicht sie müssen nicht von der Gütigkeit abgeleitet
	04	werden.

		7292. ψ? φ? Pr 78. In § 121:
	06	adiaphora sind weder merita noch demerita, weder belohnungswerth
	07	noch bestrafungs=, weder unter geboten noch verbothen als unter legibus
	08	permissivis; sie sind gar nichtfacta, weil sie nicht unter moralischen Gesetzen
	09	stehen.

		7293. ψ? φ? Pr 79. Über und in § 123:
	11	Wenn man sagt: Gott straft aus Gütigkeit, so würde man, da wir
	12	durch Verbrechen strafen verdienen, sagen müssen, wir verdienten dadurch
	13	die Gütigkeit Gottes. Auch der Vater, welcher straft, muß zuerst voraussetzen,
	14	daß das Kind Sie verdiene; nachher kan er auch sie auf die Gütigkeit
	15	richten.

		7294. ψ. Pr 80. In § 124, Satz 3:
	17	Ob natürliche folgen der laster strafen heißen können?


	18	Imputatio facti.
	19	§ 125--148.

		7295. ψ. Pr 79.
	21	Eine Handlung kan nur Zugerechnet werden, in ansehung deren das
	22	subiect physisch, practisch und moralisch frey ist. Daher kan nur die Unterlassung
	23	seiner Schuldigkeit, nicht aber die Leistung derselben zugerechnet
	24	werden. und zwar darum. Die Unterlassung muß ein factum seyn, wodurch
	25	suum alterius laedirt wird, und dergleichen ist die omissio debiti.
	26	Dagegen wo die Unterlassung kein factum ist, als bey handlungen der
	27	Gütigkeit, da kan sie nicht zugerechnet werden. In ansehung der leistung
	28	seines debiti ist es nicht ein factum; denn er unterläßt nur, den andern
	29	Zu laediren.

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Imputatio facti.

§ 125--148.