Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 118 |
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01 | Glük blos ein Preis der Arglist oder ein Loos des blinden zufalls wäre, | ||||||
02 | so würde ein gut denkender Mensch doch der moralischen Regel aus Sentiment | ||||||
03 | folgen, so fern es nur nicht seinen größten Schaden zu wege brächte, | ||||||
04 | wegen der größeren schönheit. Wenn die Glükseeligkeit unmittelbar dadurch | ||||||
05 | könte gewonnen werden, so würde die moralische Schönheit ganz in | ||||||
06 | dem Eigennutz verschlungen seyn und niemals die Ehre des Verdiensts | ||||||
07 | erwerben. Nun es einen Natürlichen Vortheil nach allgemeinen Gesetzen | ||||||
08 | bringt tugendhaft zu seyn, obgleich das Laster durch ausnahmen auch ein | ||||||
09 | Mittel zum Vergnügen seyn kan; Nun es die Tugend aber keinen sichern | ||||||
10 | Vortheil bey sich führt: so muß man ihre Bewegungsgründe mit dem | ||||||
11 | Nutzen, den sie schaft, vereinigen. | ||||||
6630. κ--λ? (η?) (ν--ξ?) Pr 1. |
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13 | Die stoische Sätze: "Gesundheit ist kein Gut und Schmerz kein übel | ||||||
14 | (g Böses ), sondern Verdienst und Verschulden" sind so fern wahr, daß sie | ||||||
15 | den Mann, an dem sie angetroffen werden, nicht gut, auch nicht böse machen. | ||||||
16 | Der Schmerz am Lasterhaften gut ist, d. i. Billigung der Vernunft verdient; | ||||||
17 | denn sonst sind beyde nicht gegenstände der Beurtheilung der Vernunft, | ||||||
18 | sondern der Sinne, aber die Würdigkeit beyder ist ein Gegenstand | ||||||
19 | der Vernunft. Und eine Regirung der Welt würde böse seyn, darin nicht | ||||||
20 | alles nach dieser Würdigkeit angeordnet wäre. | ||||||
21 | (g Nach epicureischen Sätzen ist der Schmertz kein Unglük; wir | ||||||
22 | brauchen uns darüber nicht zu betrüben, so wenig als über die Luft zu | ||||||
23 | erfreuen. ) (s Alles Vergnügen ist cörperlich. ) | ||||||
6631. κ--λ? (ν--ξ?) Pr 1. XI. |
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25 | Pr 1: | ||||||
26 | Lehrbegrif. Aus (s empirischen und zufälligen ) subiectiven Gründen: | ||||||
27 | a. innern (s physischen ): 1. Gefühl, moralisch (s sinnliche Form ) (s physisch ); | ||||||
28 | 2. Selbstliebe (s unmoralisch Gefühl ) (s Mandeville ). | ||||||
29 | b. äussern. Gewonheit und Beyspiel oder Obrigkeit (beyde zufallig). | ||||||
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