Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 105 |
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01 | allgemeine pragmatische imperativi sind auch categorisch; aber als denn | ||||||
02 | sind sie mehr solche Sätze, welche sagen, was iederman will, als was er | ||||||
03 | wollen soll. | ||||||
6602. κ--λ? (η?) Pr V. |
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05 | Lieben mit der Liebe der Wohlgefallens Dankbarkeit kan nur der, so | ||||||
06 | sich wohlbefindet. | ||||||
6603. κ--λ? (η?) Pr V. VI. |
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08 | Pr V: | ||||||
09 | Was nur unter der Bedingung einer bestimten Neigung oder Gefühls | ||||||
10 | gefällt, ist angenehm; was unter der Bedingung einer bestimten Natur | ||||||
11 | der Erkentniskraft, wodurch alle Gegenstände des Gefühls erkant werden | ||||||
12 | müssen, gefällt, ist schön; was ohne Beziehung auf ein besonderes Gefühl | ||||||
13 | oder eine besondere Erkentnisfähigkeit eine allgemeine und nothwendige | ||||||
14 | Beziehung auf Glükseeligkeit überhaupt hat, ist gut. Z. E. Nichtseyn misfällt | ||||||
15 | nothwendig, wenngleich dieses misfallen durch besonderen Abscheu | ||||||
16 | überwogen wird; Krankheit, Verstümmelung der Persohn bedürfen keines | ||||||
17 | besonderen Gefühls zum Misfallen. Alles Recht hat eine allgemeine Beziehung | ||||||
18 | auf Glükseeligkeit, Pr VI: so fern sie ieder durch sich selbst hervorbringt, | ||||||
19 | so doch, daß die Regeln der Privatabsicht einander nicht wiederstreiten | ||||||
20 | nach allgemeinen Gesetzen. Alle Liebespflicht besteht in der begierde, | ||||||
21 | allgemeine (nicht blos eigne) Glükseeligkeit durch eigene Handlungen | ||||||
22 | zu befördern. | ||||||
23 | Eine willkührliche Fingirte Absicht ohne Bewegungsgründe bricht ab? | ||||||
6604. κ--λ? (η?) Pr VI. |
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25 | In dem Character eines Fürsten ist die Gerechtigkeit mit der Gütigkeit | ||||||
26 | völlig einerley, obzwar im Privatcharakter beyde sehr von einander | ||||||
27 | unterschieden seyn können. Daher in dem Unrecht gegen seine eigne Persohn | ||||||
28 | die Gütigkeit noch der Gerechtigkeit entgegen gesetzt ist. | ||||||
6605. κ--λ? (η?) Pr VI. |
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30 | Es giebt eine freye Willkühr, welche keine eigne Glükseeligkeit zur | ||||||
31 | Absicht hat, sondern sie voraussetzt. Die wesentliche Vollkommenheit eines | ||||||
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