Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 521 |
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01 | aller Religionswiedriger theologischer Irrthümer, polytheisms und anthropomorphisms. | |||||||||
03 | In der physicotheologie schließe ich aus dem zufalligen Zusammenhange | |||||||||
04 | der Zweke auf das Daseyn Gottes, und dieser Begrif kan daher | |||||||||
05 | nicht bestimt werden. | |||||||||
6238. ψ3. Th 6. |
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07 | Wenn gleich weder Vernunft noch Natur mir das Daseyn des Vollkommensten | |||||||||
08 | bewiesen, so würde doch die Vernunft einen Begrif davon bedürfen, | |||||||||
09 | um blos zu das Abgeleitete darnach zu schätzen. | |||||||||
6239. ψ3. Th 6. |
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11 | Der Oberste Begriff, (g der ) allen Dingen zum Grunde liegt. | |||||||||
12 | 1. als Vollstandiger Begrif von einem Dinge überhaupt, | |||||||||
13 | 2. als Vollstandiger Begrif für die Natur als Erklarungsgrund, | |||||||||
14 | 3. als Vollstandiger Begrif für die Zweke vernünftiger Wesen. | |||||||||
15 | 1. Gott als das höchste Wesen. | |||||||||
16 | 2. Gott als die oberste allgemeine Ursache. | |||||||||
17 | 3. Gott als das hochste Gut. | |||||||||
18 | a) Für die reine speculative Vernunft, | |||||||||
19 | b) für den empirischen Gebrauch der Vernunft in Ansehung der | |||||||||
20 | Natur, | |||||||||
21 | c. für den practischen. | |||||||||
22 | Immer das Unbedingte und zugleich vollständige. | |||||||||
6240. ψ3. Th 6'. |
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24 | Der Glaube eines Dinges und seines eines Wesens ist vom Glauben | |||||||||
25 | an dieses Wesen unterschieden. Der letztere ist die Voraussetzung seines | |||||||||
26 | Daseyns als obersten practischen Grundes, also an welchem ich ein moralisch | |||||||||
27 | Interesse nehme. | |||||||||
6241. ψ3. Th 6'. |
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29 | Zuerst die Bedürfnis der (g reinen ) Vernunft in Ansehung (g des | |||||||||
30 | Begrifs ) eines vollstandigen Dinges überhaupt: um allen anderen zur | |||||||||
31 | Grundlage und Maaße zu dienen. Zweytens die Bedürfnis der Vernunft | |||||||||
32 | in Ansehung eines Daseyns: um allem übrigen Daseyn zum Grunde | |||||||||
33 | zu dienen. Drittens das Bedürfnis der Vernunft in Ansehung eines | |||||||||
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