Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 482 |
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01 | ihm entgegen ist concursus materialis: cooperation. | |||||||||
02 | Direction ist concursus formalis; | |||||||||
6183. ψ3-4. M 396. |
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04 | Besondere Vorsehung ist diejenige, da eine einzelne Begebenheit als | |||||||||
05 | Zwek und die Ursache als Mittel in die Natur gelegt ist. | |||||||||
6184. ψ3-4. M 396. |
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07 | Zu dem was in der Vollkomenheit der Welt als moralischem Ganzen, | |||||||||
08 | scheint es, Gott müsse concurriren. Aber es heißt: Der Begrif der Vernünftigen | |||||||||
09 | Wesen von Gott, d.i. Religion, muß dazu concurriren, um im | |||||||||
10 | Glauben gutes zu thun; welchen Glauben wir nur durch Voraussetzung | |||||||||
11 | Gottes und seiner Vorsehung haben können. | |||||||||
6185. ψ3-4? υ—ψ1?? M 396'. |
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13 | Die ausserordentliche Gottliche direction ist nicht nöthig in Ansehung | |||||||||
14 | der Zweke der Natur, auch nicht in ansehung der Zweke Gottes in ansehung | |||||||||
15 | unserer Freyheit (denn durch jene würde diesen kein moralischer | |||||||||
16 | Werth zuwachsen); nun scheint sie blos um der Harmonie der Freyheit | |||||||||
17 | mit der Natur, zu Belohnungen und Strafen, nöthig zu seyn, weil, wie | |||||||||
18 | es scheint, Freyheit eine art von Gesetzlosigkeit ist, welche die Gottliche | |||||||||
19 | Absicht verrükt. | |||||||||
20 | Würde alles in der Welt Tugend belohnen und Laster bestrafen, so | |||||||||
21 | würde der Moralische Werth wegfallen und Gottes zwek nicht erreicht | |||||||||
22 | werden. Nur in der Ewigkeit kan es geschehen, d.i. im Unendlichen. | |||||||||
23 | Es ist der moralischen Befugnis zuwieder, ausserordentliche Gottliche | |||||||||
24 | direction hie oder da zu bestimen. | |||||||||
25 | Es ist der logischen Bestimung unsrer Vernunft zuwieder. Denn ein | |||||||||
26 | Wunder annehmen heißt: die Maxime unserer Vernunft ganz verleugnen, | |||||||||
27 | die durch eine einzige Ausnahme ganzlich leidet. Die Vernunft, wo sie | |||||||||
28 | von selbst, also nach ihrer eignen Natur urtheilen soll, kan nichts als übernatürlich | |||||||||
29 | erkennen; denn das wiedersprache sich. Daß ein Wunder an | |||||||||
30 | sich moglich sey, mag eingeräumt werden; aber wenn es geschieht, so muß | |||||||||
31 | die Uberzeugung davon durch eben dieses Wunder gewirkt werden. | |||||||||
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