Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 390

     
           
 

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  01 zukommt (aber was bezeichnet mir das letzte subiect?). Wenn ich ein      
  02 Ding als Vielheit Inbegrif des Vielen gleichartigen vorstelle, so muß ich      
  03 es als größe denken; aber was ist mir vor der Vielheit, die in ihm gedacht      
  04 wird, als größe gegeben? Ein jedes Ding hat realität? aber wie ist      
  05 ihr unterschied von der 0 zu denken moglich.      
           
  06 Alles dieses zeigt an, daß unser Verstand zwar Gesetze für sich habe      
  07 etwas zu denken, daß wir aber diesen Gedanken keine Anwendung und      
  08 Bedeutung geben können, als durch sinnliche Anschauung, die wir unter      
  09 die Bedingung der Einheit des Bewustseyns des Manigfaltigen bringen,      
  10 und daß zuletzt nur in der Erfahrung die realitaet der Erfahrungsbegriffe      
  11 liegt, und zwar der Erfahrung überhaupt als einer solchen, die ohne jene      
  12 Begriffe blos ein Inbegrif von Warnehmungen, dagegen jene ohne diese      
  13 ein bloßer manigfaltiger Modus des durchgangigen Bewustseyns seier      
  14 selbst im manigfaltigen Bewustseyn der Vorstellungen seyn würde.      
           
   

 

5930.   ψ2.   M 98'.   E II 980.   Zu M § 307ff.:
 
     
  16 Die obiective Einheit des Bewustseyns des Manigfaltigen der Vorstellungen      
  17 ist die Verknüpfung desselben entweder mit einem und demselben      
  18 Begriffe, e.g. Alle Menschen oder (mit einem Worte: eine allgemeingültige      
  19 Verbindung (g der Begriffe ) in einem Bewustseyn), und      
  20 denn heißt die Einheit logisch; oder diese logische Einheit des Bewustseyns      
  21 wird in dem Begriffe eines Dinges als bestimmt angesehen und      
  22 macht seinen Begriff aus: das ist die synthetische oder transscendentale      
  23 Einheit des Bewustseyns. Dort wird die Einheit distributiv vorgestellt,      
  24 die blos das Verhaltnis der Vorstellungen Begriffe betrift; hier diejenige,      
  25 die selbst einen Begrif vom Dinge ausmacht durch die Vereinigung seines      
  26 Manigfaltigen in einem Bewustseyn. e.g. Alle Viele Menschen Dinge      
  27 sind ausser einander, und andererseits: der Raum ist Eines, was vieles      
  28 ausser einander begreift. Jenes ist die quantitaet eines des Begrifs eines      
  29 Urtheils, dieses der Begrif der eines Dinges als Qvanti.      
           
   

 

5931.   ψ2.   M 98'.   E II 960.   Zu M § 307ff.:
 
     
  31 Categorie ist die (g nothwendige ) Einheit des Bewustseyns (g in der      
  32 Zusammensetzung ) des Manigfaltigen der Vorstellungen (g Anschauung ),      
  33 so fern sie den Begrif von einem obiecte überhaupt moglich macht (zum      
     

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