Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 314

     
           
 

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  01 Trichotomie. Alles Verhaltnis der Vorstellungen durch Begriffe      
  02 hat eine dreyfache Dimension: 1. das Verhaltnis einer Vorstellung zum      
  03 Bewustseyn, 2. einer (g anderen ) Vorstellung zum Bewustseyn, 3. beyder      
  04 Verknüpfung zusammen in einem Bewustseyn. Dadurch wird allererst      
  05 die Verknüpfung der Vorstellungen unter einander möglich (connexa vni      
  06 tertio sunt connexa inter se.).      
           
  07 Ich kan (g durch den innern Sinn ) nicht sagen: der ich bin im Raum      
  08 sondern der Raum (g oder Raumesverhaltnis ) ist in mir, aber die Zeit      
  09 oder das Zeitverhaltnis ist in mir. Dagegen die Zeit ist in mir, und ich      
  10 bin in der Zeit. Daß ich als das denkende Wesen durch in der Vorstellung      
  11 des innern Sinnes ihm selbst blos Erscheinung sey, bedeutet      
  12 nichts weiter, als wenn ich sage: ich, in dem das Zeitverhaltnis allein      
  13 anzutreffen ist, bin in der Zeit. Das continend ist zugleich contentum.      
           
  14 Der Satz: ich bin mir (g meiner ) selbst ein (g als ) Gegenstand des      
  15 eines Sinnes (g bewust ), heißt eben so viel als: ich erkenne mich in der      
  16 Erscheinung vor nämlich, wie mir mein Daseyn vor zum Denken gegeben      
  17 ist. Es heißt auch soviel als: ich bin in der Zeit, aber die Zeitverhaltnisse      
  18 sind blos in mir (sie sind nicht (g als ) ausser mir vorzustellen      
  19 moglich, wie die des Raums, obzwar die Vorstellung des letzteren auch in      
  20 mir ist).      
           
  21 Es ist nicht moglich, daß ich das Zeitverhältnis blos als blos in      
  22 mir anschaulich dagegen mich und mich (g selbst ) dennoch auch in dieser      
  23 Zeit als Gegenstand der Anschauung denke vorstelle, ohne mich selbst      
  24 wenn dieses Bewustseyn mich als Ding an sich selbst betrafe.      
           
  25 Ich schaue mich in der Zeit an, aber nicht im Raum; aber die Zeit      
  26 ist (g ein Verhaltnis ) in mir, der Raum aber ist etwas ein Verhaltnis      
  27 ausser mir.      
           
  28 Daß ich in der Zeit bin, welche doch ein bloßes Verhältnis in mir      
  29 ist, folglich das continens ein contentum und ich in mir selber bin, daß      
  30 zeigt schon an, daß daß ich wenn ich mich in die Zeit setze mich als ich mich      
  31 in Zwiefacher Bedeutung setze denke.      
           
  32 S. II:      
  33 † Eben so löse ich, wenn ich auf die Vorstellungen des innern Sinns      
     

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