Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 172 |
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5399. υ—ψ. M 128. E II 1196. Zu M § 402: |
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02 | Die Einbildungskraft setzt einen Sinn voraus, wovon jene die Form | |||||||||
03 | reproduciren kann. Wäre kein äußerer Sinn, so würden wir uns auch | |||||||||
04 | Dinge ausser uns als solche, mithin nach drey Raumesabmessungen, | |||||||||
05 | nicht einbilden können. | |||||||||
06 | Wäre die Ursache der Raumesanschauung in uns, so würden wir | |||||||||
07 | uns ihrer als einer Vorstellung des innern Sinnes bewust werden können, | |||||||||
08 | und da müßten wir unseren Vorstellungen von Dingen so wie den Dingen | |||||||||
09 | selbst Raum beylegen und Figur. | |||||||||
10 | Träume können uns Dinge als äußere vorstellen, die eben dann | |||||||||
11 | nicht da sind; aber sie wir würden auch nicht einmal etwas als äußeres | |||||||||
12 | Träumen können, wenn diese Formen uns nicht durch äußere Dinge gegeben | |||||||||
13 | wären. Daß man die Wirklichkeit äusserer Dinge glauben müsse, | |||||||||
14 | wenn wir sie nicht beweisen können, wäre nicht nöthig; denn das hat | |||||||||
15 | keine Beziehung auf irgend ein Interesse der Vernunft. | |||||||||
5400. φ1? (ρ1?) (ν1?) M 128'. E II 1192. Zu M § 402 Schluss: |
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17 | Die Frage, ob etwas außer mir sey, ist eben so viel als ob wenn | |||||||||
18 | ich fragte, ob ich mir einen wirklichen Raum vorstellete. Denn dieser ist | |||||||||
19 | etwas ausser mir. Es bedeutet dieses aber nicht, daß etwas an sich | |||||||||
20 | existirt, sondern daß solche phaenomena Gegenständen correspondiren. | |||||||||
21 | Denn beym phaenomeno ist die rede niemals von absoluter existentz. | |||||||||
22 | Die Träume sind nach der analogie des Wachens. Ausser den mit andern | |||||||||
23 | Menschen consentirenden Vorstellungen des Wachens habe ich keine andern | |||||||||
24 | Merkmale vom Gegenstande außer mir; also ist ein phaenomenon im | |||||||||
25 | Raume außer mir, was nach regeln des Verstandes erkant werden kann. | |||||||||
26 | Wie kann man doch fragen: ob es wirklich äußere phaenomena gebe? Wir | |||||||||
27 | sind uns zwar ihrer nicht unmittelbar bewust, daß sie äußerlich seyn, d.i. | |||||||||
28 | nicht bloße Einbildungen und Träume, aber doch, daß sie die originale | |||||||||
29 | aller moglichen Einbildungen, also selbst keine Einbildungen sind. | |||||||||
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