Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 355 |
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01 | vielem an. Weil nun die collection von allem nicht immer geschehen | ||||||
02 | kann, so ist bisweilen die omnitudo collectiva eingebildet. | ||||||
03 | Die principia subiectiva, wenn sie obiectiv erwogen werden, wiedersprechen | ||||||
04 | sich. Z.E. Alles hat einen Grund, wiederspricht diesem satz: | ||||||
05 | nichts ist nothwendig durch sich selbst etc. etc. | ||||||
3937. κ1. M VI. E II 13642. 517. |
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07 | Man soll sich etwas schlechthin nothwendig denken, weil alles, was | ||||||
08 | ist, nothwendig ist, alles aber nicht hypothetisch nothwendig seyn kan. | ||||||
09 | Man kan sich aber nichts schlechthin nothwendiges denken. Man muß sich | ||||||
10 | die Welt begrentzt denken, man kan sich aber auch nicht die Grentzen denken. | ||||||
11 | Dieienige synthetische Sätze, die ihrer Natur nach nicht durch dieselbe | ||||||
12 | Bedingungen der Begreiflichkeit aufheben, welche sie setzen, gelten | ||||||
13 | obiectiv, als vom commercio substantiarum. | ||||||
3938. κ1. M VII. E II 531. |
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15 | Ausser denen Bestimmungen, ohne die obiecte nicht seyn können, | ||||||
16 | sind in unserer Vernunft noch Bedingungen, ohne die wir gewisse Gegenstände | ||||||
17 | durch Vernunft nicht denken können, wenn gleich diese Bedingungen | ||||||
18 | nicht Bestimmungen der Gegenstände selbst sind. Diese conditiones sind | ||||||
19 | also subiectiv, und ihre Begriffe bedeuten nichts an dem Gegenstande. | ||||||
20 | Alle synthetische Urtheile der reinen Vernunft sind demnach subiectiv, | ||||||
21 | und die Begriffe selbst bedeuten Verhältnisse der Vernunfthandlungen | ||||||
22 | zu sich selbst. | ||||||
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