Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 300

     
           
 

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    3809.   ζ? (κ1?)   M 329.
 
     
  02 Die Moglichkeit eines Dinges ist 2fach: entweder 1, daß, was da ist,      
  03 auf eine Gewiße Weise Verbunden werde nach Gesetzen, welche in ihnen      
  04 vermöge ihrer eigenen Eigenschaften schon stattfinden. e.g. Wenn Holtz      
  05 da ist, so ist ein Haus aus Holtz möglich, oder auch daß aus Kräften eine      
  06 Wirkung fließe. 2, Die Möglichkeit, wo nichts da ist; weil alsdenn keine      
  07 Materie da ist zu irgend etwas, so kan auch der Begrif von keinem Dinge      
  08 entspringen. Also ist der Begrif der Moglichkeit wohl logice vor der      
  09 Wirklichkeit nach gegebenen Begriffen, aber realiter gehet er nicht vor      
  10 allem wirklichen vorher. Also ist dasienige ein Wesen, welches die materie      
  11 zu aller möglichkeit enthält und bey dem die Moglichkeit von der Wirklichkeit      
  12 zu unterscheiden ist, eben so ungereimt, als, wenn man den Raum vor      
  13 ein obiect nimmt, man nicht sagen kan, er sey moglich.      
           
   

 

3810.   ζ? (κ1?)   M 329.
 
     
  15 Die Moglichkeit wird logisch nur eingesehen durch pr urtheile, in      
  16 welchen keine Verknüpfung, auch kein wiederstreit ist.      
           
   

 

3811.   ζ? (κ1?)   M 329.   E II 1586.
 
     
  18 Alle negationes sind Schranken. Die Schranken überhaupt sind nur      
  19 möglich durchs unbeschränkte. Demnach ist das Unbeschränkte daß, wodurch      
     

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