Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 240 |
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3706. γ? (β??) ρ—σ??? L Bl. Kuffner 1. S. I—IV. |
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03 | S. I: | ||||||
04 | Wen zu den verschiedenen Prädikaten, die einem Dinge zukommen | ||||||
05 | mögen, das Daseyn als eines derselben (g auch ) gezählet werden könte | ||||||
06 | so würde gewiß kein Beweis gefodert werden konnen, der bündiger und | ||||||
07 | zugleich faßlicher wäre, um das Daseyn Gottes darzuthun, als der Cartesianische. | ||||||
08 | Denn unter allen möglichen Dingen ist eins, in welchem | ||||||
09 | alle mögliche (g die höchste ) Realität die in einem anzutreffen ist alle Realitäten | ||||||
10 | anzutreffen seyn, die in einem Wesen beysammen seyn können. Unter diese | ||||||
11 | Zu diesen Realitäten, d.i. warhaftig positiven Prädikaten gehöret auch | ||||||
12 | das Daseyn; folglich komt irgend dem allerrealesten unter allen Wesen | ||||||
13 | das Daseyn um seiner inneren Möglichkeit willen zu. Man wendet auch | ||||||
14 | vergeblich hiewieder ein, daß alle Realität nur in Gedanken mit einander ein | ||||||
15 | solches mogliches Ding die Existentz nur im Verstande in sich schließe d.i. | ||||||
16 | nur so wie das Ding selber in Gedanken, nicht aber im Realverstande außer | ||||||
17 | dem Gedanken gesetzt werde, dennn auf solche Weise würden wir von allen | ||||||
18 | Prädikaten, die einem Dinge möglichen Dinge zukommen, sagen müssen: | ||||||
19 | sie kämen ihm nicht in der That zu, sondern würden nur in Gedanken in | ||||||
20 | ihm gesetzt. Dieses letztere findet wohl statt, wenn man willkührlich | ||||||
21 | etwas mit einem Begriffe verbindet, was nicht nothwendiger weise dadurch | ||||||
22 | Gesetzt wird; z.E. so werden zu einem Pferde Flügel in Gedanken gesetzt, | ||||||
23 | um einen Pegasus zu machen, daher das geflügelte Pferd irgend einem | ||||||
24 | Pferde nur in Gedanken Flügel zukommen. Dagegen wo die verknüpfung | ||||||
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