Kant: AA XVI, Zu L §. 175 Schlusssatz. , Seite 443  | 
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| 2629.   ψ? (υ-χ?)   L 49.   Über und in L §. 176: | 
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| 02 | Was nach Gesetzen der Zweke des Willens gewiß ist, ist moralisch | ||||||
| 03 | Gewis. Logisches Princip -- und practische Absicht. | ||||||
| 04 | Die moralische Gewisheit ist nur subiectiv, namlich: mit Gewissenhaftigkeit | ||||||
| 05 | etwas für gewiß erklären. | ||||||
2630. ψ? (υ-χ?) L 49'.  | 
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| 07 | Die moralisch Gewisheit (s ist die Warscheinlichkeit, die zur Verbindlichkeit | ||||||
| 08 | zureicht. ) ist die Nothwendigkeit der Voraussetzung eines | ||||||
| 09 | logisch ungewissen satzes als Bedingung eines apodictisch gewissen practischen | ||||||
| 10 | Satzes (und zwar, unter der dieser als Gesetz allererst Maxime | ||||||
| 11 | werden kan). Pragmatisch kan ich gewiß seyn daß durch Wunder, daß | ||||||
| 12 | ein Gott sey, der uns dieses oder jenes zu thun befiehlt, das an sich erlaubt | ||||||
| 13 | ist (also bin ich gewiß in Ansehung der zufalligen Maximen der | ||||||
| 14 | Klugheit). Aber moralisch bin ich gewiß, daß ein Gott sey, weil das die | ||||||
| 15 | Voraussetzung ist, unter der allein apodictisch gewisse practische Sätze, | ||||||
| 16 | e. g. du solt nicht betriegen, maximen werden können. | ||||||
2631. ω? φ?? L 49'.  | 
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| 18 | Man kan nur sagen: ich bin moralisch gewiß; denn die moralische | ||||||
| 19 | Gewisheit drückt blos die Gewissenhaftigkeit des Urtheils aus. z. B. Es | ||||||
| 20 | ist keine solche im Ketzergerichte. | ||||||
2632. ω. L 49'.  | 
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| 22 | Was nach dem Grundsatz (plinii): qvod dubitas, ne feceris gewis | ||||||
| 23 | ist, ist moralisch Gewis (probabilism der Jesuiten). | ||||||
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