Kant: AA XVI, Einleitung in die Vernunftlehre. [L §. ... , Seite 004

     
           
 

Zeile:

 

Text:

 

 

 

 
  01 werden entweder deutlich oder verworren erkannt. In dem letzteren Falle      
  02 ist es die Natürliche Logic. e. g. Man setzt beym Gehen seine Füße nach      
  03 gewißen Regeln, aber man hat von diesen Regeln nur einen verworrenen      
  04 Begriff. Eben also findet man den Schluß:      
           
  05 Der Esel hat Füße      
  06 Der Mensch hat Füße      
           
  07 Ergo: ... auch unrichtig, aber darum, weil es den verworrenen      
  08 Regeln der Vernunft wiederspricht. Dagegen, wenn man die Regeln vernünftig      
  09 zu dencken deutlich einsieht so und sie gründlich beweisen kan,      
  10 so hat man eine Wißenschaft der Logik. Weil man nun in dem gemeinen      
  11 Erkenntniß nicht so wohl die Richtende Vernunft als nur den Verst zu      
  12 kennen, gleich wie man um zu gehen nicht darf den Borell gelesen haben.      
  13 Aber wenn man auf eine vollkommen Vernünftige Art denken will...      
           
     

[ Seite 003 ] [ Seite 005 ] [ Inhaltsverzeichnis ]