Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 821 |
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01 | iuris hängen. Zwang (g autoritaet ) verengt die Begriffe eines Volks, | |||||||
02 | Freyheit erweitert sie. | |||||||
03 | BücherGelehrsamkeit vermehrt zwar die Begriffe, aber erweitert | |||||||
04 | sie nicht. | |||||||
05 | Verstand hebt die Unwissenheit, | |||||||
06 | Urtheilskraft verhütet den Irrthum, | |||||||
07 | Vernunft die Qvelle der Irrthümer (g und der Warheit ). Vorurtheile. | |||||||
09 | Die Gesetzgebung der Vernunft geht nicht auf Gedanken, sondern | |||||||
10 | auf die Denkungsart. e. g. Ob ich Gespenster glauben soll. Da kann ich | |||||||
11 | über die Moglichkeit derselben Vernünfteln oder nur den Grundsatz | |||||||
12 | suchen, nach welchem ich in Allen diesen Fällen urtheilen könne. | |||||||
13 | Philosophie ist die Gesetzgebung der Vernunft; alle andere Wissenschaften | |||||||
14 | sind nur Verwaltung unserer Geschäfte durch Vernunft. Vernunftkünstler. | |||||||
16 | Gescheut, verschlagen, verschmitzt, gewitzigt. Einfältig. Blodsinnig. | |||||||
17 | Albern, Wahnwitzig, Aberwitz. | |||||||
18 | Er ist kein Hexenmeister. Hat das Schiespulver nicht erfunden, | |||||||
19 | wird das Vaterland nicht verrathen. | |||||||
20 | S. II: | |||||||
21 | Man glaubt, daß man bey einem Dummen vor schaden sicherer ist | |||||||
22 | als beym Klugen. | |||||||
23 | Wir bedienen uns unserer Vernunft aus Pflicht und des Witzes und | |||||||
24 | Laune aus Neigung. Ihr Dienst ist der lästige einer Schildwacht, wir | |||||||
25 | lassen sie gern abgehen. | |||||||
26 | Verstand geht aufs Gegenwartige, | |||||||
27 | Vernunft aufs Künftige. | |||||||
28 | Arglist ist nicht Vernunft, | |||||||
29 | Stumme Gravitaet nicht Verstand. | |||||||
30 | Ehrlich aus Grundsatzen oder aus temperament. | |||||||
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