Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 302 |
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01 | nothwendig da sey, sondern: warum sie nöthig, d. i. es gut sey, daß sie da | |||||||
02 | ist. Dieses heißen wesentliche Zweke. Nicht des Urhebers, sondern desienigen | |||||||
03 | Willens, der dieses seyn eintzeln Daseyn will. Dieses fundamental | |||||||
04 | Gut oder das oberste primitive Gut ist nicht auszumachen. | |||||||
680. κ — λ. M 252d. E II 1219. |
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06 | Die Qvellen aller Unserer Vorstellungen sind die Sinnlichkeit oder | |||||||
07 | der Verstand und Vernunft. Die erstere sind die Ursachen der Erkentnisse | |||||||
08 | die sich aus das Verhältnis des Gegenstandes zu der besonderen | |||||||
09 | Beschaffenheit des denkenden Subiekts ausdrüken, wie dieses namlich | |||||||
10 | entweder durch den Gegenstand würde afficirt werden, oder welche vorstellungen | |||||||
11 | nach den besonderen Gesetzen des Subiects dazu gesellet werden. | |||||||
12 | Die zweyte beziehen sich auf den Gegenstand selbst; iene gelten nur drüken | |||||||
13 | nur dasienige aus, was von dem Gegenstande in Absicht auf die Subiekten | |||||||
14 | gesagt werden kan, und haben nur eine privatgültigkeit; diese Gelten | |||||||
15 | von dem Gegenstande an sich selbst un daher vor jederman. Die Sinnlichkeit | |||||||
16 | kan ihrer Materie oder Form nach betrachtet werden. Die | |||||||
17 | Materie der Sinnlichkeit ist Empfindung, und ihr Vermogen der Sinn; | |||||||
18 | die Form der Sinnlichkeit ist Erscheinung, und ihr Vermögen das Anschauen. | |||||||
19 | Alle Irrthümer entspringen aus demjenigen was daraus, das, | |||||||
20 | was nach Gesetzen der Sinnlichkeit verbunden und verglichen ist, vor etwas | |||||||
21 | Gehalten wird, was gedacht wird durch die Vernunft, und, was nur eine | |||||||
22 | restringirte Gültigkeit hat vor gewisse subiecten, aufs obiect gezogen wird | |||||||
23 | und als vor iederman oder an sich selbst wahr angesehen wird. | |||||||
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