Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 268 |
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01 | Nr. 619—627 zu M §. 606—609. |
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619. κ2. M 219'. E II 315. Zu M §. 606 Anfang: |
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03 | Die ersten grundstüke unserer Erkentnis sind Empfindung und d. | |||||||
04 | So nennet man die Vorstellungen, bey denen das Gemüth als blos leidend | |||||||
05 | angesehen wird, indem sie durch die Gegenwart einer Sache gewirkt | |||||||
06 | werden. Die Form Sie machen gleichsam die Materie alles unseres Erkentnisses | |||||||
07 | aus. Denn die Form wird hernach durch die eigene Thatigkeit | |||||||
08 | der Seele gegeben. Diese Empfindung, so fern sie blos den Zustand des | |||||||
09 | subiects andeutet, heißt Gefühl; gehet sie aber (g ist sie in Verheltnis ) auf | |||||||
10 | einen äußeren Gegenstand, so heißt sie Erscheinung. Daraus sehen wir, | |||||||
11 | daß alle unsere Vorstellungen mit einem Gefühle begleitet seyn, indem | |||||||
12 | sie affectionen von dem Zustande der Seele sind. | |||||||
620. κ2. M 219'. E II 314. Zu M §. 606 Anfang: |
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14 | Das erste Vermögen der menschlichen Seele und die Bedingung zu | |||||||
15 | den übrigen ist der Sinn, wodurch die Seele Vorstellungen empfängt als | |||||||
16 | wirkungen von der Gegenwart des Gegenstandes und nicht selbst hervorbringt. | |||||||
17 | Die Vorstellung des Sinnes als etwas zu dem Zustande des Subiekts | |||||||
18 | gehoriges heißt Empfindung; als etwas aber, was sich auf einen | |||||||
19 | Gegenstand bezieht, Erscheinung. Es giebt Empfindungen ohne merkliche | |||||||
20 | Erscheinung und Erscheinungen ohne Merkliche Empfindung; doch sind | |||||||
21 | beyde iederzeit beysammen. | |||||||
621. κ3? (η2? ι2?) M 220'. E I 396. |
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23 | Alle Kunst ist entweder die der Unterweisung und Vorschrift oder | |||||||
24 | des genies; iene haben ihre Regeln a priori und lassen sich lehren. | |||||||
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