Kant: AA XIV, Physische Geographie. , Seite 633

     
           
 

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  01 Fleisch ist unschädlich. Man siehet hier seltsame überfahrten über ströhme,      
  02 da eine gewiße Gattung von gewachsenen Stricken, bejucken genannt, über      
  03 einen Strohm gespannt werden, daran ein Pferd, an einem Ring schwebend,      
  04 oder auch menschen, in Matten hängend, herüber gezogen werden. Über      
  05 das peruanische Gebirge nach Panama zu reisen, bedient man sich gewißer      
  06 dazu abgerichteter Esel, welche dieses an den allergefährlichsten Orten      
  07 mit großer geschiklichkeit thun.      
           
  08 In Popayan wäschet man viel Goldstaub aus der Erde, S. III: die      
  09 von reißenden Giesbächen, welche vom Gebirge herabstürzen, durchschnitten      
  10 worden.      
           
  11 Porto Bello am Isthmus von panama ist eine der aller ungesundesten      
  12 Städte von der welt; überhaupt ist das niedrige Land an diesem isthmus      
  13 erstaunlich feucht, Waldigt und durch die unmäßige Hitze sehr ungesund.      
  14 Die Niederkunft ist in Porto Bello fast tödtlich. Die Mücken in diesen      
  15 Wüsten qvälen die reisende erstaunlich.      
           
  16 Die Fledermäuse laßen in Cartagena Menschen und Vieh im schlaf      
  17 zur ader. Das Frauenzimmer in dem südlichen spanischen America raucht      
  18 fast allenthalben Tobak.      
           
  19 Auf hispaniola ist ein Baum, der giftige Äpfel trägt, deßen Schatten      
  20 selbst gefährlich ist, und darin in deren Saft die Wilden ihre Pfeile      
  21 tauchen. Das Manati kann hier zahm gemacht werden, und einige halten      
  22 es deswegen vor den Delphin der Alten. Die Landwinde im mexicanischen      
  23 Meerbusen sind von großer Beqvemlichkeit, indem man dadurch wohl      
  24 hundert Meilen gegen den allgemeinen Ostwind seeglen kann. Die      
  25 Schiffern Fischer gehen mit dem Landwind in See und mit dem Seewind      
  26 wieder zurück.      
           
     

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