Kant: AA XIV, Physische Geographie. , Seite 595

     
           
 

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  01 tief liegende Quelladern daselbst giebt, weil das Regenwasser, wenn es auf      
  02 abhangende Schichten fällt, sich nach ihrem Striche Quelladern durchbohrt,      
  03 die irgendwo zu Tage ausgehen, oder auch durch Graben unweit der Oberfläche      
  04 können abgeschnitten werden. Dagegen, wo der Boden auf allerlei      
  05 Art gebogen, im Ganzen doch flach liegt, muß das Regenwasser seine      
  06 Gänge senkrecht bohren und zu großen Tiefen die Schichten durchdringen.      
  07 Die allgemeine Unfruchtbarkeit dieser Wüsten, deren einige gleichwohl bedürftig      
  08 Regen haben, scheint diesem Umstande beizumessen zu seyn, denn      
  09 die Quelladern erfrischen durch ihre Ausdünstung die Wurzeln der Gewächse      
  10 auch zur Zeit der Dürre, dagegen, wo die Feuchtigkeit des Regens      
  11 sich senkrecht herabseigert und verliert, da ist bei einiger Trockenheit nichts      
  12 in tiefern Schichten, welches die Pflanzen durch Ausdünstung befeuchtete,      
  13 und sie müssen verdorren. Wie wohl an dieser Unfruchtbarkeit selbst die      
  14 Beschaffenheit des Erdreichs großen Antheil zu haben scheint, die in solchen      
  15 Ländern bricht ab.      
           
     

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