Kant: AA XIV, Physische Geographie. , Seite 577

     
           
 

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  01 Zutraün daraus, weil sie diejenige sphäroidische Gestalt hat, die ein durch      
  02 und durch flüßiger Körper annehmen würde, wenn die durch den Drehungsschwung      
  03 verminderte veränderte Schweere seine Säulen nach dem Maaße,      
  04 als sie der Mitellinie nahe oder ferne seyn oder davon weit seyn, sich in      
  05 solche Höhen setzen läßt, die ihrem Gewichte umgekehrt proportionirt sind.      
  06 Dieser (g ehemalige ) Zustand der Flüßigkeit ist indessen jetzo nicht mehr,      
  07 zum wenigsten nicht auf der Oberfläche bis zu den größten entdekten      
  08 Tiefen, denn da ist anjetzt dasjenige, was wir Festland und Seegrund      
  09 nennen, alles insgesammt gehärtet, wobey zugleich Unebenheiten entstanden      
  10 seyn, welche in dem ersten Alter der Natur, da alles noch eine weiche      
  11 Masse war, nicht statt finden konten. Man würde aber auch mehr schließen      
  12 als bekannt man befugt ist wenn man hieraus sogleich Wolte man hieraus      
  13 gerade zu folgern, daß diese Erhärtung schon bis zum Mittelpunkte fortgegangen      
  14 sey und die Erde in ihrem nunmehro in ihrem Innern eine      
  15 (g durch und durch ) feste masse sey wäre, so würde diese Vermuthung      
  16 gantz willkührlich (g seyn ); denn ich sehe nicht, welche Ursachen man anführen      
  17 könte, sie zu rechtfertigen. Demnach so viel als uns bekannt ist      
  18 Derjenige also, welcher dagegen es möglich fände, daß vielleicht tief in      
  19 Eingeweiden dieses Planeten noch das alte Chaos herrsche, wo (g der )      
  20 noch flüßige aber auf dem Wege Klumpen, indem er sich langsam ausbildet,      
  21 seine Materien nach Maasgebung ihrer Schweeren sincken oder      
  22 steigen läßt und, würde verdienen gehöret zu werden. Er würde könte      
     

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