Kant: AA XIV, Physische Geographie. , Seite 574 |
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01 | verringerten Lebenskräfte der Menschen, vornemlich durch die hervorgebrochene | ||||||
02 | dickere Luft und fremde mit schädlichen Theilen angefüllte Materien. | ||||||
03 | Woher die größesten Gebürge gegen den Aeqvator, und die kleinern gegen die | ||||||
04 | Pole anzutreffen sind, woher die Abschießigkeit gegen Süden größer steiler | ||||||
05 | als gegen Norden ist. Woher gegen Abend größer als gegen Morgen? | ||||||
06 | Dieses rührt von der Bewegung der Meere von Morgen gegen Abend und | ||||||
07 | von den Polen zu dem aeqvator, her. | ||||||
08 | Diese Einsinkungen höreten damals noch nicht auf. Oft sunk ein | ||||||
09 | Land ein, welches schon lange mit Gewächsen, Thieren und Menschen besetzt | ||||||
10 | war. Dieses ist der Ursprung unterirdisches Holtzes und Thierknochen. Die | ||||||
11 | Schichten wurden auch verwandelt; denn das Meer setzte oft die Unterste | ||||||
12 | durch seine Abspühlung auf die obere. | ||||||
13 | Man findet in der Provintz Lincoln Bäume, darinn die Axthiebe | ||||||
14 | noch zu erkennen sind. In Modena findet man in einer Tiefe von 14' eine | ||||||
15 | alte Stadt, 26 Fuß einen Gantzen Wald von Nußbäumen, darauf | ||||||
16 | Muscheln und 39' wieder Bäume. | ||||||
17 | Das Hartzgebirge ist vorher mit Gewächsen und Bäumen besetzt gewesen. | ||||||
18 | und hernach ist es das Ufer des Meeres geworden, endlich wieder | ||||||
19 | von demselben entblößet worden. | ||||||
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